28. Juli 2006

Nach Napster jetzt auch Kazaa

Die Zeiten für illegale Downloader werden härter und härter. Es ist ja schon eine ganze Weile her seit Napster in aller Munde war. Plötzlich war Schluss mit gratis Musik über diesen Anbieter. Dann war lange Zeit Ruhe und vor einigen Monaten hat Napster einen Re-Launch hingelegt. Neuerdings muss man erst ein Abo lösen und dann - zusätzlich - für jeden Download noch 99 Cent berappen. Ein Album kommt so teurer als wenn man es im Laden auf CD gepresst kauft.

Den gleichen Weg schlägt nun auch Kazaa ein. Die Betreiber der Tauschbörse haben sich mit der Plattenindustrie gerichtlich geregelt, dass sie Überwachungsmechanismen in ihre Software einbauen, die das illegale Tauschen von Musik und Filmen verunmöglichen sollen. Nur, die Tauschgemeinde hat sich eh schon seit langem von Kazaa verabschiedet. Zu oft waren Fake-Songs anzutreffen, eingestreut von der Musikindustrie. Inzwischen treffen sich die Musikjunkies auf anderen Seiten. Aber auch da, das gleiche Problem, auf Tauschseiten werden gefälschte Songs eingespeist und auf z.B. russischen Downloadseiten wird von Seiten der Multis gehackt. So lange, bis es keinen Spass mehr macht.

Obwohl, Seiten wie allofmp3 aus Russland bewegen sich eigentlich am Rande der Illegalität. In Zeiten der Globalisierung sollte es für einen Westeuropäer doch möglich sein über's Internet Musik aus Russland zu bestellen und dafür zu zahlen. Wenn sich der Tarif dem "Herstellerland" anpasst, dann ist das doch nicht das Problem des Bestellers. Tja, aber Sony BMG und Co. haben auch da etwas dagegen. Und torpedieren auch diesen Dienst, sodass er vermutlich noch im Laufe des Jahres schliessen wird. Damit die Konzernbosse ja nicht um ihre fetten Gewinne bangen müssen!

Einerseits verkaufen die Multis also noch so gern jedem Teenager einen mp3-Player, den Stoff um diese Geräte zu füllen muss man aber bald zwingend ebenso über die Grossfirmen beziehen. Schliesslich sind ja auch Musik-CD's inzwischen so programmiert, dass festgestellt werden kann, ob sie kopiert werden - wenn es mit Brennschutz überhaupt noch geht - oder ob sie ins Netz gestellt werden und so weiter. Big Brother is watching you! Einziger Trost, die Behörden sind vermutlich in den meisten Ländern mit anderen Sachen beschäftigt, als dass sie Zeit hätten "kleine Fische" in Sachen Raubkopien zu jagen. Und seien wir ehrlich, was hat sich im Vergleich zu früher verändert, als man sich eine Schallplatte ausgeliehen hat vom Kollegen und diese dann auf Kassette aufgenommen hat. Oder wer erinnert sich nicht an die Abende vor dem Radio, als die Hitparade lief und man den Daumen parat hatte um auf "Record" zu drücken. Und stand damals plötzlich ein bewaffneter Polizist vor der Türe?

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