25. September 2007

Oliviero Toscani weckt uns wieder auf!

Ich habe gestern Abend mal wieder mein Flickr-Konto auf den neusten Stand gebracht. Da ich über Flickr praktisch Kontakt zu ein paar Freunden aus Marseille halte und so auch immer wieder mit neuen Fotos ausgerüstet werde, lohnt der der minimale Web2.0-Aufwand. Aber zum Thema, bei Flickr ist mir das folgende Foto ins Auge gestochen:

Die Geschichte dazu kam mir dann irgendwie bekannt vor. Der italienische Fotograf Oliviero Toscani hat eine eine Schock-Kampagne zur Bekämpfung von Magersucht (Fachbegriff Anorexie) lanciert. Die Kampagne "No Anoressia" zeigt eine rothaarige Frau mit Namen Isabelle die seit 15 Jahren an Magersucht leidet und derzeit nur noch 31 Kilo wiegt.

Magersucht sei ein Tabuthema für die (Mode-) Welt, wie es früher mit Aids war, sagt der Fotograf zu seinen Fotos. Er glaube, dass die Mode stark zur Verbreitung der Krankheit beigetragen habe.

Toscani (Foto rechts) ist was solche Schockfotos angeht kein Unbekannter, da er lange für Benetton fotografiert hat. Er sorgt mit seinen Werbekampagnen immer wieder für Diskussionen. So war unter anderem verantwortlich für Plakate, die einen neugeborenen Säugling, die blutgetränkte Kleidung eines getöteten jugoslawischen Soldaten oder einen Aids-Kranken zeigten.

Klar dass auch dieses Kampagne wieder für Aufsehen sorgen wird und ebenfalls klar, dass die Meinungen wieder auseinander gehen werden. Grundsätzlich bin ich dafür, dass man auch mit heiklen Themen offen umgehen sollte. Die Benetton-Kampagnen fand ich allerdings nicht so gut, weil sie schlussendlich für ein Modelabel beworben haben. Als Aufklärungskampagne fände ich die Fotos darum äusserst passend. Denn das Thema Magersucht wird (wie andere heikle Themen unserer Zeit) nur zu gerne unter den Teppich des Schweigens gekehrt!

Fotos: flickr

8 Kommentare:

leuchtkind hat gesagt…

erschreckendes bild... ich finde auch, das thema muss enttabuisiert werden, bin mir aber unschlüssig, ob dies der richtige weg ist.
eine solche kampagne sollte sich nicht an die betroffenen und ihr umfeld richten (die wissen auch so, wie schlimm essstörungen sind), sondern an die mode- und filmindustrie, die das dünnsein propagiert...

Metallschaedel hat gesagt…

Schockierende Fotos bringen wahrscheinlich genau so viel, wie die Sprüche und Fotos auf den Zigarettenpäcklis. Leider.

Anonym hat gesagt…

da hast du leider falsch rechechiert, denn es IST eine werbekampagne und zwar für das mode label NOLITA... wäre ja auch zu naiv, zu glauben, dass es sich "nur" um aufklärung handle...

...
Rom, 24. Sept. (apa/dpa/afp) Der für seine Schockwerbung bekannte italienische Fotograf Oliviero Toscani sorgt erneut für Aufsehen: In einer Kampagne für ein Mode-Label zeigt er den ausgemergelten nackten Körper einer jungen Magersüchtigen. «No. Anoressia» heisst es kurz und knapp dazu: ......

Monsieur Fischer hat gesagt…

@ leuchtkind: soviel ich weiss, ist die kampagne passend zur mailänder modewoche lanciert worden. aber eben...

@ roger: du sprichst aus erfahrung? ;-)

@ monika: danke für den hinweis. naja, naiv. eher hab ich vielleicht an das gute im mensch geglaubt. aber du hast schon recht, in der heutigen medienwelt gibts das leider beinahe nicht mehr. habs entsprechend angepasst!

Metallschaedel hat gesagt…

als ich vor fast 4 jahren aufhörte, waren die sprüche noch nicht existent.

Monsieur Fischer hat gesagt…

@ roger: da hat der wille allein noch berge versetzt ;-)

Anonym hat gesagt…

muss mich mal kurz einmischen...
es ist wirklich seeeehr naiv zu glauben, dass dies keine Werbekampagne sei! Werbung kostet Geld - viel Geld. Natürlich steckt da eine Firma hinter. Find ich aber SUPER, dass gerade ein Modelabel die Kohle ausgibt, um auf das (zu lange totgeschwiegene) Thema aufmerksam macht. Noch viel Spaß beim wachwerden...!

Anonym hat gesagt…

Jahre später... Altes Thema, gleiche Reaktionen. Diese Frau sollte man aus der Öffentlichkeit holen und in eine geschlossene psychiatrische Klinik einweisen. Fernab von Möglichkeiten, ihre narzisstischen / exhebitionistischen Neigungen ausleben zu können. Nicht mehr beachten. Sonst muss sie ja nicht zunehmen, dann bleibt sie so, wie die Welt sie haben möchte.