11. Februar 2008

Hängt den DJ, aber hängt ihn hoch!

Die englische Kultband "The Smith" hat vor langer Zeit mal einen Song rausgebracht, mit dem Titel "Hang the DJ". Es gibt Abende, da wünscht man sich, der Strick würde schon an der Discokugel hängen und der Rest ergäbe sich dann von selber. An diesem Wochenende hatte ich diese gemeine Vision mal wieder vor meinem inneren Auge.

Ich nenne selbstverständlich keine Namen und Orte, gebe aber gerne ein paar Beispiele für die Verbrechen auf CD, welche uns der selbsternannte DJ auf die Ohren gehauen hat. Vielleicht müsste ich noch erwähnen, wir waren weder an einem Fasnachtsball noch an einer Aprés-Ski-Party. Nein, es war ein "Club" mitten in der Schweiz! Als wir gegen 2 Uhr das Lokal betraten gabs noch normalen Chart-Sound, doch plötzlich sind dem DJ vermutlich die (schlechten?) Drogen eingefahren und er gab einen Song von Howard Carpendale zum Besten. Erst dachte ich an einen technischen Fehler beim Abspielen der CD, als dann allerdings der Song "Ring um die Eier" mit der folgenden Textstelle, kam wusste ich, der meint das ernst:

Ich hab einen Ring um meine Eier, der schnürrt mich ein und das tut weh auweia, das macht mich geil und macht mich higher Ring um die Eier.

Anschliessend gabs Songs über Schlampen, die Körbchengrösse 75D, den vier Chinesen mit dem Kontrabass, vom Cowboy und vom Indianer oder den schönsten Arsch der Welt. Fazit: I was not amused! Wenn ich zum Abtanzen in ein Lokal gehe, dann rechne ich definitiv nicht mit einer solchen Songauswahl. Erst recht nicht, wenn ich dann extra noch zum Geschäftsführer gehe und frage, ob denn diese Musik vielleicht zu einem speziellen Event wie eben ner Aprés-Ski-Party oder so gehöre und er diese Frage verneint und antwortet, es wäre ein normaler Partyabend. Der DJ hatte für sich selber tatsächlich eine riesige Party, die meisten Gäste verliessen erst fluchtartig die Tanzfläche und später dann sogar das Lokal. Was den selbsternannten Plattenleger jedoch immer noch nicht zur Vernunft brachte, nein im Gegenteil. Er begann nun sogar noch zu Singen und fasste sich dabei regelmässig in den Schritt und warf Kusshände in Richtung der letzten weiblichen Gäste.

Ich gebs zu, ich hab mich an diesem Disco-Abend aber weder wirklich genervt noch geärgert. Zwei Vodka-Lemon sei dank konnte ich mich über diesen selbstverliebten Halbschuh aus dem grossen Kanton herrlich amüsieren. Was vermutlich nicht zuletzt daran lag, dass ich selber seit Jahren immer mal wieder mit DJ-Jobs ein paar gute Franken verdiene und lachen musste beim Gedanken, ich würde mich so zum Horst machen vor den Leuten. Am Schluss tat mir der Hampelmann nur noch leid und nach dem letzten Drink sang ich ihm zu Liebe sogar glaub den Schlusssong mit... "Sierra Madre" von den Zillertaler Schürzenjägern. Nur mit Tanzen war halt an in dieser Nacht rein gar nichts!

7 Kommentare:

Znuk hat gesagt…

Au BAcke. Das hätte mich vielleicht genervt!

Anonym hat gesagt…

Uii.. da kann ich mir schon beinahe denken wo der Herr Fischer da war.. Nachts um zwei

Aber was mich ein wenig erstaunt ist dass der Herr Fischer dann die Lieder auch noch erkannt hat.

üble Sache

Anonym hat gesagt…

Oh ja, haengt ihn ganz weit oben auf, den DJ. Gaaaanz weit oben

Monsieur Fischer hat gesagt…

@ znuk: es hat genervt

@ anonymus: warst du auch da am samstag? ;-) mir sind solche lieder ein einer skihütte oder an einer ballermann-party eigentlich egal... bzw. da gehören sie ja fast hin, aber doch nicht einen "club".

@ moncho: er hängt (in meiner fantasie)

Anonym hat gesagt…

Ne ne Herr Fischer.. ich geh da eigentlich schon länger nicht mehr in diesen "Club"

Anonym hat gesagt…

wann gehen wir endlich wieder da hin???:-) You can be my.....

Monsieur Fischer hat gesagt…

anonym: jojo frau z. ;-)