26. März 2008

Hokuspokus vs. Realismus

Ja, man kann durchaus sagen, dass ich als Realist durchs Leben gehe. Immer mal gerne stelle ich Fragen nach dem "Wie" und "Warum". Oder bei einem Zaubertrick, wie der wohl gerade funktioniert hat. Ich lese gerne und oft nach, was hinter gewissen Phänomenen steckt, lasse mich ungern überraschen und so weiter. Entsprechend bin ich auch äusserst skeptisch wenn es um Sachen wie Kartenlegen oder Hellsehen geht. Da hab ich zwar schon viele - schier unglaubliche - Geschichten gehört, habe aber immer gleich meine Zweifel angemeldet.

Nun ergab es sich in letzter Zeit häufiger, dass Gespräche mit verschiedenen Menschen auf eben solche Themen wie Kartenlegen oder Hellsehen kamen. Von einigen Gesprächspartnern weiss ich sogar, dass sie unregelmässig solche "Dienste" in Anspruch nehmen und entsprechend begeistert sind. Ich selber habe den Geschichten zwar immer freundlich zugehört und mich auch an den Diskussionen zum Thema beteiligt, wollte und konnte dem Ganzen aber nichts abgewinnen, dass mich überzeugt hätte. Obwohl ich zugeben muss, seit mir David Copperfield mal was in meine komplett geschlossene Hand "gezaubert" hat, gebe ich durchaus zu, dass es "etwas" gibt zwischen Himmel und Erde. Und seien es auch nur ein paar wirklich gute Zaubertricks.

Der Zufall (die genaue Geschichte um Zufall oder nicht hier weiter zu erläutern würde zu weit führen) wollte es nun, dass ich die Möglichkeit bekam, zu erfahren, was französische Tarotkarten so zu meiner aktuellen Lebenssituation meinen. Anfangs wollte ich davon gar nichts wissen, schliesslich war der "Gwonder" (Neugierde) dann aber trotzdem grösser und ich liess mich auf den Versuch ein. Und was soll ich sagen, der Skeptiker Fischer wurde kurzzeitig etwas kleinlaut. Ohne ein Vorwissen über meine Person und aktuelle Geschehnisse in meinem Leben wurden mir Dinge gesagt, die eigentlich gar niemand wissen kann. Es wurde von Menschen erzählt die in mein Leben getreten sind und von anderen Personen die meine Lebensgeschichte verlassen haben. Natürlich gabs keine Namen, dafür Altersangaben oder soziale Hintergründe. Das wäre ja irgendwie auch noch durchaus erklärbar gewesen, weil es doch eher allgemein gehalten war. Als dann aber noch Details zu zwei Menschen aus meinem Umfeld, sowie meine Beziehung zu ihnen zu Tage kamen, war ich für nen Moment komplett ruhig gestellt.

Ich habe dann dankend darauf verzichtet, "Fakten" aus der näheren Zukunft zu erfahren. Mir wurde es irgendwie plötzlich zu unheimlich. Wie können solch olle Karten meine aktuelle Lebenssituation mehr oder weniger genau auf den Punkt bringen? Ich habe mich bisher immer mit dem Spruch verteidigt "was diese Scharlatane da erzählen, ist sowas von allgemein gehalten, als dass es auf jede Person zutreffen könnte". Wenn dann aber plötzlich Details einfliessen, die überhaupt nicht allgemein sind, sondern wie die Faust aufs Auge passen, dann räume ich das Feld lieber wieder.

Hmmmm... ja, mehr weiss ich derzeit auch gar nicht zu schreiben. Vielleicht hat ja auch schon jemand von euch solche oder ähnliche übersinnliche Erfahrungen gemacht? Ich bin auch jetzt noch ziemlich geplättet von der Aktion. Und dass mir die Person am Ende des Gesprächs noch den gut gemeinten Satz "im Sommer und gegen Ende des Jahres werden für Sie 2 Wünsche in Erfüllung gehen" mit auf den Weg gegeben hat, beruhigt mich irgendwie auch nicht wirklich... Tsss...

3 Kommentare:

hierundjetzt hat gesagt…

das sind doch schöne aussichten, freu dich darüber!
wie ich zu übersinnlichem stehe weisst du. schön, dass du dich auf diese erfahrung eingelassen hast.

Anonym hat gesagt…

Oh Mr. Fischer...!
Da ich selbst seit Jahren (auch beruflich) Karten lege, möchte ich dich gerne beruhigen. Die Karten wissen gar nichts, sie sind bloss ein Werkzeug, um deine "Seele" auf den Tisch zu legen. Unser Unterbewusstsein spricht in Bildern zu uns (darum sind unsere Träume ja auch keine Texte sondern gesehene Geschichten ;-) ) und genau dieses Unterbewusstsein kicken die Kartenbilder an. Nicht umsonst sprechen wir von "Spiegel der Seele". Die Karten können also nicht mehr aufzeigen, als das, was du bereits in dir trägst, ganz nach dem Gesetz: Wie innen, so aussen, wie oben so unten. Somit gibts keine "Zufälle" sondern alles bewegt sich in einem grösseren Zusammenhang (bei C.G Jung unter Synchronizität nachzulesen). Darum also ziehst du genau zu dem Zeitpunkt die genau für dich richtigen Karten, die genau das in dir ansprechen, was grad genau jetzt wichtig ist und in Resonanz geht.
Was deine Voraussagen anbelangt, in dem Moment, wo sich in uns eine Frage bildet, bildet sich in uns auch die Antwort (schliesslich ist unsere Welt polar, sonst springt sie ja aus den Fugen) und diese Antworten sieht man dann auch in den Karten. Trotzdem spreche ich gerne von Tendenzen und nicht von unumstösslichem Schicksal...weil wir ja noch immer den freien Willen haben, Dinge zu ändern und somit den Lauf unserer Zukunft zu beeinflussen.
Fazit: Tarot funktioniert, nicht mehr und nicht weniger.

Ich grüsse dich!

schwarzer kafka hat gesagt…

ganz plump, nach sandras sehr interessanten ausführungen: freu' dich einfach über die aussichten, ganz nach hierundjetzt's motto! :-)