24. Juni 2008

Dann heul doch....!

Warum gibts eigentlich Filme, bei denen man regelmässig ein Tempo-Taschentuch in der Nähe haben muss wenn man sie schaut? Ich meine, man kennt ja den Film und weiss ja entsprechend was passiert. Wenn ich zum Beispiel nen Psychofilm schaue, dann erschreck ich ja auch nicht mehr, wenn ich ihn zum zweiten Mal sehe. Anders bei traurigen Filmen, da könnt ich auch beim zehnten Mal noch heulen wie ein Schlosshund.

Huch, hab ich mich als stämmiger Mann und Vertreter des starken Geschlechts soeben als Heulsuse geoutet?? Naja was solls. Ich steh dazu, dass es durchaus Filme gibt, die mich in ihren Bann ziehen und zu Tränen rühren. Ob jetzt deswegen jemand über mich lacht oder nicht, ist mir eigentlich egal. Ich seh so ein paar kullernde Tränen eigentlich als Hommage an den entsprechenden Regisseur, der mich mit seinem Werk entsprechend angesprochen hat.

Wie komm ich jetzt überhaupt auf dieses Thema?? Genau, "Cap und Capper". Dieser Disney-Trickfilm begleitet mich schon seit meiner Kindheit. Schon damals sass ich im Kino und hab die Welt nicht mehr verstanden, als der Fuchs und der Hund plötzlich nicht mehr Freunde sein konnten. Vor kurzem kam der Film dann im Fernsehen und siehe da, es war wieder geschehen um mich. Zwar "nur" ein Trickfilm, aber die Handlung, die Musik und - wie immer bei Disney - die Stimmen sind einfach herzzerreissend.

Ich hab mir übrigens in den letzten Monaten mein DVD-Archiv etwas neu organisert und mir unter anderem ein paar Filme bestellt, die ich zuvor nur auf Video hatte und die der Taschentuch-Industrie immer wieder zu Rekordumsätzen verhelfen. Zumindest was mein Empfinden angeht. Und da laut dem Wetterfrosch das Wetter ab heute nur noch schlechter werden soll, schick ich meine werte Leserschaft mit ein paar traurigen Filmtipps in den Tag:
  • "Marseille" von Angela Schanalec. Eine junge Fotografin fährt nach Marseille und merkt, dass sie ihr Leben in Deutschland eigentlich gar nie gemocht hat...
  • "Jenseits der Stille" nach dem Buch von Caroline Link. Wer den Film gesehen hat, dass nicht eine Szene, sondern der ganze Streifen sehr traurig ist.
  • "Die Legende vom Ozeanpianisten" von Giueseppe Tornatore. Als am Schluss klar wird, was mit dem Pianisten passiert wirds richtig dramatisch.
  • "Paris je t'aime", ein herrliches Puzzle über Paris mit vielen lustigen aber eben auch vielen nachdenklichen Szenen.
  • "La Vita e bella" mit Roberto Begnini. Ein Film wo ich nie weiss ob ich nun lachen oder eben weinen soll. Wobei einem das Lachen bei gewissen Szenen im Hals stecken bleibt.
  • "Awakenings" mit Robert De Niro und Robin Williams. Herzzereissend wie De Niro den kranken Mann spielt und man weiss, es kann nicht gut ausgehen.
Natürlich gäbe es noch ganz viele dieser Filme, die einem beim Anschauen sehr nahe gehen. So sind mir auch Sachen wie "Gegen die Wand" und "Juli" sehr nahe gegangen. Überhaupt mag ich die Filme von Fatih Akin sehr! "Le Grand Bleu" oder "La Haine" sind Evergreens, die gehen immer. Und auch Klassiker von James Dean regen vom Thema her (Sohn vs. Eltern) doch auch eher zum Nachdenken an, als dass sie nur unterhalten. Ein aktuelles Beispiel wäre so auch noch "The Bucket List", herrlich! Aber eben, der Vorteil von DVDs ist doch, man kann sie bewusst aussuchen und sich die Filme dann anschauen, wenn man gerade in der Stimmung dazu ist.

8 Kommentare:

Metallschaedel hat gesagt…

Mit dem Alter werden wir sensibler. Fühle ich auch. Es kommt zudem auch auf die persönliche Stimmung beim Film schauen an.

Anonym hat gesagt…

"La Vita e bella" ist einer der besten Filme überhaupt. Finde ich.

Anonym hat gesagt…

© Monsieur Fischer
L'Art de la Liberté


s'Pic esch *top*!

Frau Familienwahnsinn hat gesagt…

nicht zum thema aber dein header ist genial. da blüht mein heimatherz! ganz toll. ich hab leider immer noch nicht raus wie ich meinen header umbasteln kann...

lg
brige

Monsieur Fischer hat gesagt…

@ roger: das ist kein unwichtiger aspekt!

@ nie: recht hast du :-)

@ andy: merci toi

@ brige: merci au, zeig ders söscht emol. esch ned schwierig.

Lamentosa hat gesagt…

Oh, ich bin ein riesiger Fatih Akin-Fan und habe mir darum gleich deine anderen Filmtipps notiert. Von nun an gehe ich mit diesem "Poschtizetteli" in den DVD-Verleih.
Dankeschön! äh: Merci beaucoup!

Monsieur Fischer hat gesagt…

@ nuschka: oh, dann bin ich ja mal gespannt welcher der filme dir dann zugesagt hat. viel spass beim shoppen und schauen :-)

Anonym hat gesagt…

Jenseits der Stille war einer meiner ersten Kinofilme. In der 6. Klasse hab ich den mit der Schule gesehen und war von Anfang an beeindruckt von Film. Und ich bin auch ein Fan von Caroline Link. So habe ich auch die Neuverfilmgung von Pünktchen und Anton gemocht ;-)

Und ja, der Film ist was für die Tränendrüse.
Einen anderen Film, den ich auch noch empfehlen kann, wo ich auch immer mal wieder feuchte Augen habe, ist "A walk to remember" (Nur mit Dir).