20. April 2009

Schweiz vs. Israel vs. Iran

Israel zieht seinen Botschafter aus der Schweiz zurück und hat so mit aller Schärfe auf das Treffen zwischen Bundespräsident Merz und dem iranischen Präsidenten Ahmadinejad reagiert. Der israelische Botschafter in der Schweiz wurde zu «Konsultationen» nach Jerusalem zurückgerufen und die Geschäftsträgerin der Schweizer Botschaft in Tel Aviv vorgeladen...

Diese Mitteilung ist heute Mittag über die Ticker reingekommen. Hmmmm, was soll man davon jetzt schon wieder halten. Erst noch hab ich mir ernsthaft überlegt, mal ein paar Ferientage in Tel Aviv zu verbringen weil mich diese Stadt mit ihrer Mischung noch reizt. Und nun wiederum ein Rückfall ins Mittelalter. Ok, rein faktisch gesehen ein sinnloser Vergleich. Schliesslich gibts ja den Staat Israel noch nicht wirklich lange, von wegen Mittelalter. Egal, ich finde dieses Verhalten der israelischen Regierung einfach nur kindisch. Jeder weiss, Konflikte lassen sich nur mit Gesprächen verhindern oder glätten. Und genau das war die Idee hinter der Einladung der Schweiz in Richtung Iran. Dass Ahmadinejad kein braver Junge ist, das wissen wir alle. Aber Herrscher wie ihn zu isolieren ist wohl auch der falsche Weg.

Diese Trotzreaktion aus Israel löst bei mir entsprechend nur Kopfschütteln aus und lässt einmal mehr Fragen offen, ob die aktuelle Regierung wirklich an einem Friedensprozess interessiert ist. Vielleicht ist das Ganze aber auch nur ein grosser Irrtum und die Israelis haben die Sache mit dem "Sächsilüüte" irgendwie falsch verstanden... der iranische Präsident ist hier im Land und schon galoppieren in Zürich bunte Reiter auf araber Hengsten durch die Stadt und es werden öffentlich weisse Gestalten verbrannt und in die Luft gesprengt. Das kann durchaus etwas komisch anmuten.

2 Kommentare:

Frau Rossi hat gesagt…

...Du bist aber nicht mehr meine Freundin, wenn Du mit der Sahra sprichst...

Mann, mann, mann... Nö, eigentlich wundert mich dieses Verhalten nicht mehr wirklich...

*gehtmalkurzbrechen*

Bianca hat gesagt…

Das grosse Problem der heutigen Zeit ist der Fanatismus. Ganz eindeutig ist die Haltung Achmadinedschads zutiefst fanatisch (bitte nicht "fantistisch" lesen!).

Die Israelische Regierung spricht und handelt meines Erachtens aber mindestens genauso fanatisch.

Den Holocaust zu leugnen, ist imho ein Verbrechen, allerdings stösst es mir immer wieder sauer auf, wenn das Israelische Volk die Gräueltaten, die ihm während des Zweiten Weltkriegs angetan wurden, als "Entschuldigung" herhalten müssen.