10. Januar 2012

Gut gebrüllt, Mister Hildebrand

"If you want to make enemies, try to change something.", dieses Zitat hat der ehemalige SNB Chef Hildebrand gestern während seiner PK vom Stapel gelassen. Irgendwie ist es mir bis heute im Kopf hängengeblieben. Denn genau damit trifft der gute Mann den Nagel auf den Kopf. Wie es mir scheint, haben wir in der Schweiz immer noch zünftig Probleme mit Veränderungen aller Art und sei es nur eine eigenständige Ehefrauen oder eben - wie es Hildebrand gesagt hat - der Tatsache, dass überhaupt mal jemand etwas so macht, wie es ihm gerade passt und er es für gut befindet. Ich will jetzt aber gar nicht tiefer auf dieses politische Trauerspiel eingehen, denn es wurde schon mehr als genug gesagt und am Schluss bleiben nur Verlierer- ausser der Blocher, aber der sieht sich ja sowieso immer als Sieger. Vielmehr finde ich, dass das Zitat vom ehemaligen US Präsidenten Woodrow Wilson sehr gut in unsere Zeit passt. Die ist zwar sehr schnelllebig, aber irgendwie kommt die Gesellschaft mit den Veränderungen dann doch nicht klar. Und ist dann beleidigt, wenn sie nicht hinterher kommt... 

Ich sehe durchaus Beispiele in meinem ganz persönlichen Umfeld. Mein 2011 war zugegeben turbulent, sowohl im privaten als auch im geschäftlichen Bereich. Aber mir gefällts, sehr sogar und ich bin glaub auch niemanden Rechenschaft schuldig, oder? Andere Menschen haben mit den Veränderungen in meinem Leben schon mehr Mühe: "Wie du zügelst schon wieder?", "Warum hast du deine Firma aufgegeben?", "Eine neue Beziehung so kurz auf die letzte?" und so weiter. Nun, ich suche mir das unterm Strich ja auch nicht alles so aus, aber ich bin froh, dass es das Schicksal (oder was auch immer) derzeit so gut mit mir meint und hoffe, dass dieser Zustand noch lange anhält. Klar, für Aussenstehende geht das vielleicht alles etwas schnell, aber was solls? Ich kenne genug glückliche Menschen, welche genau durch solche spontanen Veränderungen erst den Weg zum Glück gefunden haben. Besser als solche, die über Jahre am - vermeintlich - Bewährten festhalten, sich dabei aber selber verlieren... Viele glückliche Beziehungen sind unerwartet und Hals über Kopf entstanden, halten dafür aber schon über Jahre. Und schon so mancher hat im Job den Sprung ins kalte Wasser gewagt und wurde am Schluss mit neuen Erfahrungen belohnt. Aber mal ehrlich, nicht immer lässt sich das Leben planen. Zum Glück. Das mag gewisse Menschen verunsichern, für andere Leute liegt genau darin der Reiz ihres Daseins. Für einen ist es spannend, alle 3 Jahre seinen Job zu wechseln. Sein Nachbar braucht Konstanz und bleibt bis zur Pension im gleichen Betrieb. Und einer heiratet mit 22 seine Freundin aus der Schulzeit, während der Andere ausprobiert, bis er der Meinung ist, dass er sein Glück gefunden hat. Tja und Herr Hildebrand? Der hat seiner Frau eine Vollmacht für sein Konto gegeben, was in der Schweiz halt immer noch ein sehr heikles Thema und für viele Konservative ein absolutes No Go ist. Leider. Eben, wir erinnern uns an das Zitat von Mister Woodrow Wilson und ich bringe zum Schluss noch das Wort "Neid" ins Spiel... Think about it!


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