25. Juli 2012

ludi incipiant

Am Freitag ist es offiziell so weit und die Olympischen Spiele in London gehen los. Zum dritten Mal London. Nach 1908 und 1948 ist die Hauptstadt Grossbritanniens erneut Ausrichter der Olympischen Spiele. Okay, Fussball wird schon morgen Donnerstag gespielt, vor der grossen Eröffnungszeremonie. Aber mal ehrlich, wer interessiert sich bei den Spielen für Fussball... Randsportart. Aber eben, ich frage mich sowieso, auf welche Events ich mich bei den London Games freuen soll. Bei der Winterolympiade ist es irgendwie einfacher: Skispringen, Langlauf, Abfahrt, Snowboard, Curling und vieles mehr. Da machen fast alle Sportarten Spass vom Sofa aus. Zur Einstimmung auf London hab ich mir nun schon mal das PS3-Spiel bestellt. Eine Bewertung dazu gibt es zu einem späteren Zeitpunkt an dieser Stelle. Aber zurück zum richtigen Sport. Was soll es also sein, dass uns mit Bier und Chips in Gruppen zum Public Viewing lockt... Synchronturmspringen? Badminton? Wasserball? Segeln? Schiessen? Oder vielleicht doch Gewichtheben oder Rhythmische Sportgymnastik? Ganz ehrlich, die Leistungen der Teilnehmer sind ohne Frage gross - aber das Zuschauen fällt schon eher schwer. Da locken mich auch keine Tontauben hinterm Ofen hervor... 

Kein Wunder wird im Vorfeld der Spiele vor allem von anderen Themen geredet und geschrieben. Die Sicherheit ist ein Thema, komischerweise wird immer wieder das Attentat von München 72 erwähnt. Es kommt mir fast so vor, als würde man es beschwören. Find ich nicht gut. Ebenso sucht jedes Boulevardblatt in diesen Tagen die attraktivsten SportlerInnen. Leryn Franco wird da immer wieder genannt, wer kennt sie nicht. Eine Speerwerferin aus Paraguay. Ein paar von ihnen haben sich idealerweise gerade selber in die Pole Position geschossen, indem sie sich für den Playboy haben fotografieren lassen. Die deutschen Sportlerinnen lassen diesbezüglich grüssen... obwohl die Wetterprognosen für England so schlecht sind, dass man zum Beispiel die Beachvolley Damen wohl nicht in ihren knappen - vom Verband so vorgeschriebenen! - Sportdresses sehen wird. Aber auch hier gilt, wer bitte interessiert sich für Beachvolley? Selber spielen, okay. Aber zuschauen, nö! Gähn.

Da bleiben dem passiven Sportfan dann wohl noch die üblichen Sportarten: Tennis, Leichtathletik, Schwimmen und Rad. Also die Disziplinen, wo wir Schweizer durchaus Medaillenchancen haben. Federer, Röthlin, Cancellara und Co. sind nur ein paar Namen. Aber natürlich gibts auch grosse Duelle zu sehen, vor allem in der LA wo Giganten wie Usain Bolt und Yohan Blake aufeinander treffen. Oder auch Andy Murray dürfte auf dem grünen Rasen von Wimbledon Rachegelüste haben. Und im Schwimmen wartet Ryan Lochte auf Michael Phelps. Nicht zu vergessen die Schlacht "Timo Boll vs. China" bei den Tischtennisspielern.  Da wäre noch Basketball, wo das US-Dreamteam am Start ist. Aber irgendwie fesselt mich dieser Sport nicht wirklich. Dann doch lieber noch Handball mit den Franzosen. Naja, wir werden sehen, wie sehr mich diese Olympischen Spiele fesseln werden. Die letzte Fussball EM hat aufgezeigt, dass die Sache mit dem TV-Sport so langsam langweilig wird. Es vergeht während dem ganzen Jahr fast kein Tag, an dem man nicht irgendwo Fussball, Rad, Skirennen, Langlauf, Eishockey, Golf oder was auch immer schauen könnte. Früher waren diese grossen Events noch etwas besonderes, da hat man dann auch schon mal vor der Flimmerkiste essen dürfen, wenn die Schweizer im Einsatz waren. Aber heute, Überdosis! 

Darum schliesse ich diesen heutigen Uhu-Ferien-Blog-Post mit ein paar denkwürdigen Bildern von früheren Olympischen Spielen ab. Bilder, die um die Welt gingen. Ganz im Gegensatz zu den Playboy-Pics gewisser Olympionikinnen, welche 2012 auch nur noch für ein müdes Gähnen sorgen. Weil es halt schon soooo viele Sportlerinnen vor ihnen gemacht haben. In diesem Sinne, friedliche Spiele allerseits. Dabeisein ist alles! Ach ja, wer gerade in der Badi liegt und nichts zu tun hat, kann die magischen Momente zuordnen und wird dafür von mir reich belohnt... also eine CD oder DVD liegt schon drin.














PS: Der Titel "ludi incipiant" ist übrigens Latein und steht für "Die Spiele mögen beginnen" - Asterix lässt grüssen!

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Dann versuche ich mal aufzulösen:

1. Stanislas Wawrinka und Roger Federer wurden 2088 in Peking Olympiasieger im Doppel.

2. Bei den Olympischen Sommerspielen 1976 in Montréal schaffte Nadia Comăneci im Alter von 14 Jahren als erste Turnerin eine 10,0 am Stufenbarren. Die Note wurde auf der Anzeigetafel als 1,00 angezeigt, weil die Anzeigetafeln eine zweistellige Note nicht darstellen konnten...

3. 1996 entzündete Muhammand Ali das olympische Feuer in Atlanta.

4. Vor den Augen des Reichskanzlers Adolf Hitler holte Jesse Owens vier Goldmedaillen (100 m , 200 m, Weitsprung und 4 x 100 m-Staffel) bei den Olympischen Spielen 1936 in Berlin. Er konterkarierte damit die im Dritten Reich vorherrschende Ideologie der «Überlegenheit der arischen Rasse».

5. Protest gegen Rassismus in ihrer Heimat: Die Köpfe gesenkt und die geballten Fäuste in schwarzen Handschuhen zum Himmel gereckt standen Tommie Smith und John Carlos am 16. Oktober 1968 in Mexiko Stadt auf dem Siegerpodest nach dem 200-Meter-Finale der Olympischen Spiele.

6. Sie wurde nur 37. - und machte doch mehr Schlagzeilen als die meisten Olympiasieger: Gaby Andersen-Schiess, 39jährige Marathonläuferin, die in Los Angeles für die Schweiz im Marathonlauf startete. Nach der Hitzeschlacht wankte sie in die gleißende Sonne des Coliseums. Wie von Sinnen torkelte sie um die Bahn, brauchte für die letzten 400 m sieben Minuten.

7. Rad Aweisat war bei den olympischen Spielen 2004 der erste Schwimmer, der für Palästina an Olympischen Spielen teilgenommen hat. (Für die Olympischen Spiele 2012 in London hat sich mit dem Judoka Abu Rmeileh zum ersten Mal ein palästinensische Sportler offiziell für die Olympischen Spiele qualifiziert.)

8. Bei den Olympischen Spielen 2008 in Peking gewann Phelps acht Goldmedaillen und übertraf damit den Rekord von Mark Spitz.

9. Die afghanische Leichtathletin Robina Muqimyar gehörte zusammen mit der Judoka Friba Razayee zu den ersten afghanischen Frauen, die jemals bei Olympischen Spielen antreten durften. Bei der Eröffnungsfeier war Muqimyar zudem Fahnenträgerin ihres Landes.

10. 2008 wurde Matthias Steiner bei den Olympischen Spielen in Peking Olympiasieger im Gewichtheben. Er widmete diesen Sieg seiner verstorbenen Ehefrau und übernahm die Medaille mit einem Foto von ihr in der Hand. Aus diesem Grund wurde er von der chinesischen Nachrichtenagentur Xinhua mit der emotionalsten Siegesfeier in die Liste der zehn denkwürdigsten Olympioniken eingereiht.

11. Daley Thompson und Jürgen Hingsen waren in den 80er-Jahren die überragenden Athleten im Zehnkampf und lieferten sich 1984 in Los Angeles ein hochklassiges Duell, welches Daley Thompson (wie immer...) gewann.

12. Bob Beamon pulverisierte als Olympiasieger im Weitsprung von 1968 den Weltrekord mit 8,90 m. Diese Leistung hielt 23 Jahre lang als Weltrekord stand und ist nach über vierzig Jahren immer noch Olympischer Rekord im Weitsprung.

13. Éric Moussambani Malonga ist ein äquatorialguineischer Freistilschwimmer, der durch seine schlechte Leistung bei den Olympischen Sommerspielen 2000 in Sydney bekannt wurde. Er gilt in seiner Disziplin als schlechtester Olympiateilnehmer aller Zeiten.