1. November 2013

à propos: Kulturdünger

Kennen Sie den Fabrikpalast in der Telli? Ein kleines, feines Theater in welchem es zum Beispiel Märli für Kinder, Puppentheater für die Grossen oder auch Zaubershows gibt - kurz, jeder Geschmack wird vom Betreiber Hansueli Trüb bedient. Er tut dies seit Jahren, ehrenamtlich und ohne dass er damit etwas verdienen würde. Darum hatte Trüb eine Idee und wollte seinem Fabrikpalast professionellere Strukturen geben. Am vergangenen Montag hätte der Einwohnerrat die Möglichkeit gehabt, die finanziellen Voraussetzungen dafür zu schaffen. Hat er aber nicht. Kein einziges Ratsmitglied befand es für nötig, in der Budgetdebatte den Fabrikpalast auch nur zu erwähnen. Nein, die Ratsmehrheit folgte gar einem Antrag der Ratsrechten, die Kulturausgaben auf dem Niveau von 2013 zu plafonieren, was einer Kürzung des Kulturbudgets um 58'000 Franken gleichkommt. Sprich, der Fabrikpalast erhält einen unveränderten Betrag von 11'400 Franken. Eine Geschäftsstelle kann damit nicht finanziert werden. «Wir müssen die Situation in unserer nächsten Vorstandssitzung analysieren und die Konsequenzen daraus ziehen», sagt Hansueli Trüb. Bleibt zu hoffen, dass er den Mut nicht verliert und nicht die falschen Konsequenzen zieht. Es wäre ein Verlust für Aarau!Und an den Einwohnerrat an dieser Stelle vielleicht der Hinweis, dass man sich, auch wenn Wahlen anstehen, jederzeit für eine gute Sache exponieren darf.

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