18. Dezember 2013

Ist die Zeit der TV-Serien abgelaufen?

Nun, dass ich kein Freund von TV-Serien bin, habe ich an dieser Stelle schon öfters erwähnt. Das soll jetzt aber keine Hasstirade werden hier, vielmehr stelle ich mir die Frage aus dem Titel ganz ernsthaft. Hat das Publikum überhaupt noch Lust auf all die Serien und Sitcoms, die sich unterm Strich eh alle ähneln? 


Meine ketzerische Frage hat den Ursprung im Bericht "Flops 2013: Das waren die TV-Misserfolge des Jahres" des Mediendienstes dwdl.de - wer sich diese 105-seitige Auflistung antut, wird sich die Frage wohl auch stellen. Klar sind in der Aufzählungen zahlreiche Doku-Soaps oder Scripted Reality-Schrottformate dabei - aber eben auch extrem viele der hochgelobten TV-Serien, von welchen man bisher annehmen musste, dass sie ein Publikum haben. Warum sonst, sollten die TV-Sender auf all die Staffeln setzen? Aber scheinbar haben sie sich verplant, die nachfolgenden Serien haben keine Zuschauer gefunden und sind darum an den TV-Flops 2013 massgeblich beteiligt. 

Fringe  
Hannibal  
Homeland  
Hot in Cleveland
House of Cards   
Blue Bloods - Crime Scene New York 
Borgia  
Scandal 
Bully macht Buddy 
Mad Men
Mantrailer 
Nikita  
Patchwork Family 
Medcrimes  
Sekretärinnen - Überleben von 9 bis 5 
The Following
Smash  
Castle
Christine. Perfekt war gestern
The New Normal 
Dallas
In Plain Sight  
Lerchenberg
Der Jugendclub
Psych
Der Lehrer
Doc meets Dorf
Rookie Blue
Elementary
Friends with Benefits
Harry's Law
Heiter bis tödlich: Zwischen den Zeilen 
Prime Suspect
Primeval: New World 
Stalker - Auf frischer Tat ertappt 

Wir reden hier also von Marktanteilen unter einem Prozent, also weniger als 500'000 Zuschauer... Und wenn man jetzt ausrechnen würde, wieviele Stunden alleine die oben erwähnten Serien und Sitcoms im abgelaufenen TV-Jahr aufgefresse haben, dann vermisst man erst recht gute Spielfilme oder interessante Dokus oder andere "sinnvolle" Beiträge. Sofern man im Jahr 2013 diesen Begriff im Zusammenhang mit Fernsehen noch benutzen sollte. Ein kurzes Blick auf die erfolgreichsten Formate dieses Jahres gefällig? Bitte sehr. 

"Ich bin ein Star - Holt mich hier raus" war, abgesehen von Sportübertragungen, der mit Abstand grösste Hit des Jahres, Bohlens Sterne ("DSDS", "Supertalent" sanken und "Wetten, dass..?" feierte eine kurzzeitige Wiederauferstehung. "Bauer sucht Frau", hielt seine Zuschauerzahl weitgehend konstant und holte damit den Spitzenplatz in diesem Segment zurück. Die erfolgreichste US-Serie des Jahres war "Navy CIS", aber wir reden auch hier von gerade mal 2,1 Millionen Zuschauern - vernichtend im Vergleich zu 8 - 10 Millionen bei den Strassenfegern. Sogar "Um Himmels Willen" in der ARD kam auf über 6 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer. Der erfolgreichste Tatort des Jahres war der mit Til Schweiger aus Hamburg, 12 Mio. Zuschauer. Bei den Talkern liegt Günter Jauch vor Plasberg und Maybrit Illner. Die TV-Quoten-Krone 2013 gehört aber, einmal mehr König Fussball:Champions League Finale Dortmund gegen Bayern am 25. Mai: 21,61 Millionen Zuschauerm, was einem Marktanteil von 61,9 Prozent entspricht. Eben, wer will da noch Serienmüll sehen?

Zahlen: dwdl.de

 

1 Kommentar:

Metallschaedel hat gesagt…

Ich bin ein Fan von The Following, Homeland und Breaking Bad. Voilà.