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3. Januar 2012

Danke, Aarau!

Hä? Das Jahr hat noch keine Woche auf dem Buckel und Monsieur Fischer bedankt sich schon zum ersten Mal. Verdächtig, oder? Nun, es geht um den Neujahrsempfang der Stadt Aarau. Da muss ich nun einfach noch ein Lob loswerden, bevor das Jahr dann allzu alt geworden ist. Am Sonntagabend wars, als sich tout Aarau mal wieder im Saalbau getroffen hat. Dieses Jahr standt der offizielle Empfang unter dem Motto "Aarau is(s)t gut". Bereits am Nachmittag gab es die Möglichkeit, in die Kochtöpfe von Herr und Frau Aarauer hinenzuschauen, das Wetter hat aber leider nicht so mitgespielt und waren nicht allzu viele Menschen in der Stadt unterwegs. Am Abend dann war die Hütte voll, oder besser gesagt der Saalbau. Sowohl Foyer, als auch Saal 1 und 2 waren schön dekoriert, die Menschen herausgeputzt und die Stimmung gelöst. Neben den Stadträten und den üblichen Verdächtigen traf man auch ein paar bekannte Gesichter. So konnte noch einmal auf das neue Jahr angestossen und dabei das Alte ausdiskutiert werden.

Im grossen Saal gab es ein Buffet vom Restaurant Schützen, die Preise dafür waren durchaus human. Auf der Bühne stand eine Band, welche erst Fahrstuhlmusik als Hintergrund und später Tanzmusik aufspielte. Und die Herren konnten etwas: Kontrabass, Querflöte, Flügel, Gitarre, Schlagzeug, Bläser... sehr guter Sound! Die Ansprache von Stapi Guignard (hier im Wortlaut) drehte sich ums Thema Essen, er verglich die Politik mit einem Menü, mit vielen Zutaten. Nun, die Ansprache war zwar stimmig, aber ohne wirklichen Inhalt. Im kleinen Saal waren Alex Crivero und sein Team am Werk. Gute Drinks, eine heisse Lichtinstallation und ein DJ waren die Zutaten. Bis zur letzten Minute wurde in diesem Saal gefeiert und getanzt (yes i did it!). Man sah den einen oder anderen Politiker für einmal sein Tanzbein schwingen und ausgelassen lachen. Gut so! Und natürlich gab es auch an diesem Abend die eine oder andere "Insider-Information", aber natürlich wird an dieser Stelle geschwiegen. Die aktuelle Legislaturperiode dürfte sowohl im Stadt- als auch im Einwohnerrat auf jeden Fall spannend werden... und im Herbst gibt es ja dann noch Grossratswahlen. 

Alles in allem war es ein sehr gelungener Anlass, welcher sich auch in diesem Jahr noch einmal weiterentwickelt hat. Der Mix zwischen Jung und Alt war perfekt, sogar die ganz Kleinen kamen nicht zu kurz - für sie gab es einen Märchenerzähler! Darum, weiter so Aarau. Auf das der Stapi am kommenden Neujahr nicht die Eröffnung der Aarauer Altstadtgassen als DAS Highlight des Jahres erwähnen muss, sondern vielleicht eine Fusion mit Buchs oder Suhr. Oder den Spatenstich für das neue Fussballstadion. Oder ein neues Kulturzentrum in der Kaserne... und so weiter! 

Wie, Du hast den Abend im Saalbau verpasst? Nun, hier noch ein paar Eindrücke vom 1.1.2012. 

 





14. November 2011

Du suchst eine Wohnung? Bitte sehr!


Am Roggenweg in Suhr bei Aarau: Schöne 3 ½ Zi. Wohnung, ca. 85 qm Wohnfläche im zweiten Stock mit Aufzug. Balkon gegen Westen, Kamin im Wohnzimmer,  Parkett- und Laminatböden, Keller, Reduit. Öffentliche Verkehrsmittel und Einkaufsmöglichkeiten ganz in der Nähe, Parkplätze vorhanden. Bezugstermin: nach Absprache!

Preis pro Monat inkl. Nebenkosten: CHF 1097.—

Besichtigung möglich, Fotos vorhanden und weitere Informationen gibts bei mir. Telefon oder Email genügen. 

26. September 2011

Der Glen und die Karawane

Das vergangene Wochenende stand ganz im Zeichen der Musik. Guter Musik. Zwei Mal Gästeliste, zwei Mal toller Sound und schlicht geniale Stimmung(en). Angefangen hat das musikalische Weekend am Freitag, Ziel war das Parterre in Basel. Da trat der Frontmann der irischen Band The Frames, Glen Hansard, auf. Solo und unplugged. Die Band hab ich vor ein paar Jahren (2007?) schon einmal in St. Gallen gesehen. Aber das ist kein Vergleich. Wer das Parterre kennt, der weiss, dass diese Lokalität nicht wirklich gross ist. Entsprechend kamen wir uns ein bisschen vor, als würde der Glen Hansard direkt bei uns im Wohnzimmer aufspielen. Vermutlich nicht einmal 100 Gäste und Fans fanden Platz im Basler Club, die Stimmung wurde durch Kerzen und guten Wein - in meinem Fall Caipi - zusätzlich gehoben. Zum Konzert kann man nicht wirklich viel sagen, es war eines der Besten das ich je gesehen habe. Dieser Mann hat eine schier unglaubliche Ausstrahlung, spielt Gitarre wie in rothaariger Gott, mit seinen stahlblauen Augen weiss er zu faszinieren und sein irischer Humor weiss zu gefallen. Kommt dazu, dass das Konzert weit über 2 Stunden gedauert hat, er mit Oliver Cole einen tollen Support dabei hatte und am Schluss - dank irischen Folksongs ("The Auld Triangle") - eine Art Volksfeststimmung aufkam. Kurz, wer nicht dabei sein konnte, der hat wirklich was verpasst. Und ich sag das, obwohl ich beim besten Willen schon extrem viele Konzerte erleben durfte. Aber die Intensität, diese Spielfreude, die Virtuosität und natürlich meine einzigartig zauberhafte Begleitung haben den Abend zu einem unvergesslichen Moment gemacht.


Ach ja, seit langem war ich mal in der Brötlibar am Barfi an Basel. Ich kann dieses Lokal auch im Jahr 2011 noch ohne ein schlechtes Gewissen weiterempfehlen. Wer "Schnittchen" oder eben Canapés mag, der kommt im Stadthof auf seine Rechnung. Etwas verwirrend vielleicht der Umstand, dass es auf DEM Basler Platz Luzerner Eichhof-Bier gibt...

Am Samstagabend ging es dann gleich weiter mit Musik. Anderer Musik. La Caravane Passe aus Paris standen im KiFF auf der Bühne. Auf der vom Foyer, weil oben der Nino seine Platte getauft hat. Ein kurzer Blick in den Saal hat mir dann aber gezeigt, warum der Entscheid zu den Franzosen zu gehen weiser war, als dem Local Hero zuzuhören. Gähn. Nun, die durchaus durchgeknallten Musiker der Karawane wussten zu begeistern. Kein Vergleich zu Glen Hansard: es war laut, bunt, schnell und crazy. Ihre Balkan- und Russenbeats wussten aber auch zu begeistern, ja es waren ekstatische Gefühle zu verspüren im altehrwürdigen KiFF als die Herren mit technoiden Beats und Strobo Gas gegeben haben. Zum Teil dauerten die Song gute 15 Minuten. Ein wahrer Trip! Zum Schluss gabs dann aber auch hier noch Set ohne Strom aus der Steckdose, angeblich weil der Onkel die Rechnung nicht bezahlt hat. Mit Trompeten, Posaunen und anderen Blasinstrumenten haben sich die 4 Franzosen Mitten unters tanzwütige Publikum gemischt und da für eine Stimmung gesorgt, wie man sie vermutlich nur an einer Balkan-Hochzeit erlebt. Fazit: ein sehr unterhaltsamer Abend, mit überraschend guter Musik, viel Schweiss und Gelächter.


Abgerundet wurde das zauberhafte Weekend von einem - nach einem Sonntag in der Sonne - DVD-Abend, welcher ebenfalls durch eindrückliche Musik geprägt wurde: "Le Grand Bleu - Director's Cut". Die besonders lange Version des Klassikers von Luc Besson sorgt bei mir auch beim x-ten Mal noch für Gänsehaut. Jacques Mayol und Enzo, dazu die Musik von Eric Serra... ein Traum.

Hey, Danke ;-)

16. August 2011

Mission Accomplished




Nachtrag: 10 "Gefällt mir nicht"? Haha, find ich gut. Es soll im Prinzip auch nur jemandem gefallen: mir!

8. August 2011

Meine Gasse

Unlängst bin ich mal wieder umgezogen. Back to the roots, nach Aarau - mitten in die Altstadt. Milchgasse nennt sich "meine" Gasse und ich gebs zu, sie hat es mir nach kurzer Zeit angetan. Weil hier viele lustige Menschen leben. Schon vor meinem Einzug hab ich mich ja in die Wohnung verliebt, so eine alte Stadtwohnung. Mit Einbauschränken, Stukkatur, grossen Fenstern - welche dringend Vorhänge brauchen - Reminder an mich! Fazit: Toll! Inzwischen hab ich aber auch so einige meiner Nachbarn kennengelernt. Und ich muss sagen, die Gasse verströhmt - dank diesen Menschen - einen gewissen Charme. Und wenn man dann am Sonntagabend die Räucherstäbchen riecht, irgendwo ein Mann Arien singt, der Italiener seine Wäsche rausgehängt hat und langsam Ruhe einkehrt, dann fühlt man sich wie im mediterranen Süden...trotz Herbstwetter!


Da wäre der Musiker, der wirklich gut Gitarre spielt und mich - indirekt - animiert hat, auch wieder in die Saiten zu greifen. Mitten am Tag schmettert er mit seinem Instrument weltbekannte Riffs durch die Gegend, ich ich fühl mich wie beim Rockkonzert. Die Auswahl der Ladengeschäfte ist ebenfalls speziell: es gibt einen Tee- und einen Kornladen. Daneben ein Mal-Atelier, einen Handarbeitsladen, ein Akkupunkturstudio, einen Kunstraum und ein Kleidergeschäft der teureren Art. Die Ecke bildet das Gossip, seit Jahren eine Szenenkneipe, vis à vis das Restaurant Ticino - neu renoviert mit tollen Pizzas! Ebenfalls in der Gasse wohnt ein Schriftsteller, der inzwischen in der Werbung arbeitet. Ein stadtbekannter Stadtverbesserer, an dessen Fenster die uralte Fahne Helvetiens hängt - ja, zu der Zeit war Aarau noch Hauptstadt der Schweiz. Wenn es nach leckerem asiatischem Essen riecht, dann liegt das an den Uiguren, Flüchtlinge welche gerne laut die Musik ihrer Heimat hören und dazu kochen. Ich hoffe, die laden mich mal ein. Ebenfalls haben wir einen Taubenhasser zu bieten, er jagt und vergiftet und benässt Tauben, zwischenzeitlich redet er auch mit ihnen. Spannend auch die Kombination welche man durch ein Nachbarfenster entdecken kann, zwei Rocker im mittleren Alter - schwerstens tätotwiert -, zusammen mit ihren - vermutlich - Eltern, im gesetzten Alter. Da wird dann schon mal Nella Martinetti gehört und mitgesungen. Wesentlich ruhiger ist die Psychischwester aus Königsfelden, welche immer freundlich grüsst und ihren Joint durchs Fenster raucht.

Natürlich gibts auch viele bekannte Gesichter, so läuft mir fast jeden Tag die kleine Schwester meiner ehemaligen Kollegin aus der Berufslehre über den Weg. Ebenso die Exfreundin eines guten Freundes. Ganz zu schweigen von rund 3 Barkeepern, welche ebenfalls in der Gasse wohnen und mir hier und da bei ihrer Arbeit hinter dem Tresen begegnen. Warum ich diesen Text aber gerade heute schreibe, hat einen besonderen Grund: in der Milchgasse wohnt nämlich auch noch ein Opernsänger. Der hat gestern Abend geübt und ich muss sagen, der kann was. Entsprechend bin ich schon ganz gespannt auf die nächste Staffel von Supertalent - oder wie die Sendung mit DJ Bobo beim SF hiess. Der Milchgasse-Pavarotti gewinnt, ganz bestimmt. Lustig übrigens auch mein Vermieter, welcher mir am Freitagabend mit einem kurzen Besuch - ganz egal ob ich selber zu dem Zeitpunkt schon Besuch hatte - mitgeteilt hat, dass am Samstag um 7 Uhr die Bauarbeiter im Stock oberhalb von mir anfangen, den Boden raus zu reissen. Tiptop! In die zweite Etage zieht übrigens Anfang September eine Frau ein, laut Vermieter in meinem Alter und passend zu Musiker ganz oben und mir. Schaun mer mal. 


Tja und sonst? Das Stadtleben bietet mir bislang nur Vorteile. Klar, Erlinsbach war auch nicht ab der Welt. Aber so mitten drin im Kuchen ist eben schon nicht schlecht. So haben wir heute Abend spontan ein Public Viewing für den FC Aarau Match organisiert, dafür öffnet die Garage am Kirchplatz extra ihr Tor. Ansonsten hab ich an dieser Stelle grad nichts mehr zu erzählen, was euch alle was angehen könnte. Nur soviel: es geht mir gut!

2. August 2011

Und die Jahre ziehen ins Land

Hallo, hier bin ich mal wieder. Für einmal gibts keine Songs, sondern etwas Text. Ja, hat sich so einiges bewegt in den vergangenen Tagen. Abgeschlossen mit dem gestrigen 1. August, erst auf dem Bauernhof am Brunch und später dann Grill an der Aare mit tollen Leuten und einem grossartigen Feuerwerk. Aber schon das eigentliche Weekend hielt die eine oder andere Überraschung parat, nicht nur das der FC Aarau sein erstes Heimspiel dieser Saison gewonnen hat, nein, vor allem auf der zwischenmenschlichen Ebene hat sich so einiges getan. Gute, neue Leute kennengelernt. Viel gequatscht, neue Ideen geboren, getanzt, lecker gegessen und erst noch die Sonne genossen. Kurz, ich hab mich in meinem neuen Reich eingelebt und mich mit der neuen Situation mehr als gut abgefunden. An der Jobfront hat sich auch so einiges getan, seit inzwischen einer Woche bin ich fest angestellt bei einer US-Firma und es gefällt mir sehr gut. Fazit: aus jedem noch so tiefen Tal gibts einen Lift nach oben. Und die Aussicht auf dem neuen Gipfel ist meist noch viel besser als zuvor. In diesem Sinne, eine schöne Woche allerseits...


21. Juli 2011

Time To Say Goodbye

Liebe Kunden und Freunde 
der Monsieur Fischer Ideen- und Textmanufaktur.

Die letzten Wochen waren etwas turbulent, nun kehrt so langsam aber sicher wieder Ruhe und Ordnung ein. Die Ideen- und Textmanufaktur wird es per Ende dieses Monats nicht mehr in dieser Form geben, auf Grund meines Wegzugs aus Erlinsbach und dem damit verbundenen Verlust meiner grosszügigen Büroräumlicheiten musste ich diesen Weg gehen. Aber wo etwas endet, beginnt auch etwas Neues. Ich freue mich auf die neue Herausforderung in einem spannenden Umfeld und auch die Manufaktur stirbt nicht ganz, in meiner Freizeit werde ich einige spannende Projekte weiterhin begleiten! Ebenso führe ich diesen Blog - wenn auch unregelmässiger - weiter, so besteht auch in Zukunft die Möglichkeit, über diese Seite zum Beispiel Werbetexte zu platzieren. Anfragen diesbezüglich nehme ich gerne entgegen.

Ich danke euch allen für die Treue und das Vertrauen. Und an alle die, die sich jetzt voller Schadenfreude ins Fäustchen lachen: Monsieur Fischer lebt!

Keep on rockin'!

Euer oller Monsieur

9. Juli 2011

Dédicace à tous mes frères

Guten Morgen Leben. 

Samstag heut, nicht wahr. Ein guter Tag. Nun, was soll ich Dir heute erzählen? Ach, ich könnte gerade Bände füllen mit Geschichten. Glücklichen und guten Geschichten. Denn merke, mein Leben, immer wenn Du denkst, Du hättest mich geknickt, dann zeig ich Dir mein breites Lächeln. Jedes mal wenn Lügen und Bosheit zur Waffe gegen mich werden, vertraue ich auf das, was Du mich gelernt hast: die Ehrlichkeit! Immer geradeaus. Und immer dann, wenn Du mir jemand vermeindlich Wichtigen nimmst, kommt ein Engel um die Ecke und füllt diese Lücke. Denn am Ende siegen immer die Guten, das hat Hollywood uns gelernt. Vom Bordstein zur Skyline. Zurück? Niemals! Liebe wird zu Wut, Wut wird zu Energie. Positive Energie. 

Und, liebes Leben, je mehr Du mich auf die Probe stellst, glaub mir, umso mehr werde ich Dir zeigen, wie stark ich bin. Schau mich an, Leben, ich schenk Dir ein Augenzwinkern, fang etwas damit an. Darum hey, Leben, lass uns wieder Freunde sein. Ich packe meine neue Chance und fange noch einmal von vorne an: Ich bin bereit, auf gehts!

"Grosse Gedanken, kleines Gehirn, Einer kommt weiter und der hat Dich gern." (Sven Regener)



Merci...

7. Juli 2011

Monsieur Fischer in Spendierlaune!

So, aufgepasst: Wer kann Kleider brauchen? Ich habe nämlich meinen fünftürigen Schrank aussortiert. Ja, das grenzt an ein Wunder, denn was meine Klamotten und Schuhe angeht, bin ich schlimmer als manche Frau. Nur ungern trenne ich mich von meinen ach so geliebten TShirts, Hosen, Pullis, Jacken, Schuhen und so weiter. Nun, aber ich habs getan. Und nun also die Frage: wer kann vielleicht etwas davon brauchen? Wie gesagt, es sind zum Teil echt tolle Sachen dabei, alles ist in sehr guter Qualität, nichts kaputt oder so. Bevor ich es aber in die Altkleidersammlung gebe, frage ich lieber hier noch kurz nach. Denn es gibt immer wieder Menschen die auf Second Hand stehen, aus solchen Klamotten neue Sachen designen, sich vielleicht aktuell grad keine Klamotten leisten können oder sie von mir aus auch weiterverkaufen können. Darum hier und jetzt der einmalige Aufruf: des Fischers alte Kleider, wer kann etwas brauchen? Es hat auch Markenartikel dabei, Tshirts von Bands, Jeans, Pullover ind vieles mehr... alles in den Grössen M und L. Bei Interesse, kurzes Email oder Anruf aufs Handy - die Aktion läuft bis Ende Woche. Dann wirds einen guten Zweck zugefügt, falls jemand ein gutes Hilfsprojekt weiss, ebenfalls bei mir melden. Wie gesagt, es ist kein Schrott, keine Löcher, keine Flecken - tiptope Ware! Aber ich brauche Platz!


5. Juli 2011

Ja, ich prostituiere mich!

Oder anders gesagt, ich stelle mich aus. In den sogenannten sozialen Medien des weltweiten Webs. Networking, nennt man das Neudeutsch. Oder eben Social Media, was für ein herrlicher Begriff, oder? Soziale Medien. Wer träumt nicht davon. Hinter diesem Ausdruck versteckt sich allerdings mehr: Social Media bzw. Soziale Medien bezeichnet digitale Medien und Technologien (zum Beispiel Facebook, Twitter, Blogs, Xing etc.), die es ihren Nutzern ermöglichen, sich untereinander auszutauschen und mediale Inhalte einzeln oder in Gemeinschaft zu gestalten. Als Kommunikationsmittel werden dabei Text, Bild, Audio oder Video verwendet. Das gemeinsame Erstellen, Bearbeiten und Verteilen der Inhalte, unterstützt von interaktiven Anwendungen betont auch der Begriff Web 2.0.

Blablabla. So stehts bei Wikipedia geschrieben. Über eben diese sozialen Medien werden aber auch Freundschaften gepflegt, Sachen verkauft, Ideen ausgetauscht, Dates verabredet und so weiter. Was man halt alles so macht, bei Facebook und Co. Nun, ich habe meine Web 2.0-Freunde in den letzten Tagen und Wochen des öfteren mit Aufrufen belästigt. Es ging primär um eine Wohnung und in zweiter Instanz um ein paar neue Mandate, Jobs, Aufgaben für meine Ideen- und Textmanufaktur. Oder auch nebenher. In Sachen Wohnung hat das soziale Medium, bzw. der Austausch darin, funktioniert. Ich habe eine tolle Bude gefunden, mitten in der Altstadt von Aarau. Tiptop! Und auch in Sachen Jobs und Co. sind ein paar Angebote reingekommen und erste Aufträge pendent. Aber, das ist mir noch zu wenig. Da muss noch mehr gehen, irgendwo müssen noch ein paar Prozente her kommen. Und darum nun auch noch mein virtueller Aufruf über den Blog - schliesslich ist nicht jeder Blogleser auch mein Faceboo-Freund oder Twitter-Follower. Einfach aufs Foto klicken und dann wird es grösser...


Alle nötigen Erstinformationen gibts auf diesem Flyer. Wer mehr über mich erfahren möchte, der kann das zum Beispiel hier tun. Oder man wendet sich direkt an mich, die Koordinaten sind ja auf dem Flyer drauf. Wie gesagt, durch meinen Umzug ist aktuell noch nicht so ganz sicher, wie es mit meiner Ideen- und Textmanufaktur weitergeht, da ich erst einmal keine Geschäftsräume mehr haben werde. Darum suche ich einerseits neue Mandate/Aufträge und auf der anderen Seite bin ich auch dankbar über JEDES Jobangebot zwischen 10 und 100 Prozent -. damit ich mir mein Arbeitspensum rund um die Manufaktur zusammenstellen kann. Es lauern auch ein paar Geschäftsideen in meiner Schublade, dafür brauche ich allerdings einen Partner mit Kohle. Ja, so ist das. Man darf gerne investieren. Für Fragen, Anregungen oder Gespräche stehe ich jederzeit zur Verfügung.

So, fertig mit dieser öffentlichen Prostitution. Aber von nichts, kommt auch nichts. Und es macht null Sinn, wenn ich zu Hause im Kämmerlein sitze und über die böse Welt fluche. Tag für Tag lese ich in den Zeitungen, dass es unzählige freie Jobs gibt, Arbeiten die scheinbar niemand machen will. Nun, dann wollen wir doch mal sehen, ob da nicht auch etwas für mich dabei ist. Also, Augen auf und her damit!

4. Juli 2011

Bis dass der Tod euch scheidet, Sequel

Mein Text vom letzten Samstag zum Thema Beziehung/Liebe/Trennung hat für einige Diskussionen gesorgt. Bei Twitter wurde er favorisiert und retweetet, ich habe Mails, SMS und Anrufe erhalten, in der Stadt wurde ich am Samstag darauf angesprochen, bis gestern Abend haben ihn weit über 1500 Menschen angeklickt und bei Facebook gabs unzählige Kommentare. Dazu aber später mehr. Eines ist mir wichtig zu sagen, klar hab ich den Text aus meiner Sicht geschrieben, rein subjektiv aus den Erfahrungen der letzten Jahre, aus meinem persönlichen Leben. Als Opfer, ein Wort das in den Facebook-Kommentaren häufig gefallen ist, möchte ich mich allerdings nicht bezeichnen. Schliesslich ist mir durchaus bewusst, dass auch in meine Fehler habe und mache. Aber ebenso klar ist, der Text war überspitzt, wenn durchaus ehrlich gemeint. Dass er dann so eine Welle auslöst, damit konnte ich nicht rechnen.


Nun, ich könnte jetzt sagen, schade, dass sich die angesprochene Person natürlich nicht darauf gemeldet hat. Aber darum gings mir dabei ja auch gar nicht. Aber ich habe in den vergangenen Wochen einmal mehr lernen müssen, dass nicht alle Menschen gleich ticken und entsprechend in solchen Situationen auch verschieden reagieren. Manche nehmen eine Trennung gelassener, manche lassen Gefühle zu, andere geben sich kalt wie ein Stein, wieder andere ticken komplett aus, wieder andere Menschen tun dem Ex-Partner (bewusst oder unbewusst) weh, andere wünschen sich Kontakt und eine Aussprache, andere brechen eben diesen Kontakt per sofort und total ab, andere isolieren sich und andere haben nach kurzer Zeit bereits wieder erste Dates... Fazit: kein Mensch ist - erst recht im Falle einer Trennung - gleich wie der andere.

Wenn ich, ganz abgesehen von meiner persönlichen Situation, die der Verlassenen und der VerlasserInnen anschaue, dann stelle ich komischerweise fest, dass aktuell fast alle Trennungen aufs Konto der Frauen gingen. Ein Mann hat mir am Samstag in der Stadt gesagt, das sei nun vielleicht das Ergebnis der Emanzipation - er wurde übrigens ebenfalls von seiner Frau sitzen gelassen - trotz einem gemeinsamen Kind. Klar, Frauen stehen im Jahr 2011 zum Glück in den meisten Fällen auf eigenen Beinen, sind finanziell unabhängig und wissen in den meisten Fällen was sie wollen. Entsprechend sind sie auch absolut frei in der Partnerwahl und müssen sich nicht mehr - so wie das früher vielleicht der Fall war - für ein Leben lang an den einen Knilch binden. Grundsätzlich ist das ja richtig so, aber eben, ich komme noch einmal auf den Vergleich mit dem Handy und den Spielsachen zurück. Ich werde den - zugegebenermassen ebenfalls total subjektiven - Eindruck nicht los, dass die moderne Frau ihr BoyToy gerne und schnell mal austauscht, wenn es langweilig oder anstrengend wird, während der Mann vielleicht nach Lösungen suchen würde oder bereit wäre, sich zu ändern. Aber wie hiess es schon im Film "Clockwork Orange"... 
"Jeder Mensch tut das aus seiner Sicht moralisch Richtige, verfolgt dabei aber stets nur eigene Interessen - auf Kosten anderer..."
Man verstehe mich bitte richtig, das ganze Geschreibe hier soll keine Pauschalisierung sein und bezieht sich beim besten Willen nicht auf bestimmte Personen. Vielmehr sind es die Eindrücke, welche mir nach den zahlreichen Reaktionen auf meinen samstäglichen Beitrag geblieben sind. Die meisten Emails kamen so zum Beispiel von Männern. Erwachsene, verzweiflete Männer, die an ihren Fähigkeiten zweifeln, nicht mehr sicher sind, ob ihr Typ im Jahr 2011 überhaupt noch gefragt ist. Wütend, traurig und enttäuscht sind darüber, dass ihre Frauen sie einfach für einen anderen Mann im Regen stehen lassen und dabei ihnen gegenüber auf stur und eiskalt schalten. Ohne Gefühle zu zeigen, das Haus verlassen und Schluss ist. Next please! Hmmm, sie sagte Honoré de Balzac:

"Sobald die Frau aus dem Mann einen Esel gemacht hat, redet sie ihm ein, er sei ein Löwe mit eisernem Willen."

Dass es auch Männer gibt, die so handeln, daran zweifle ich übrigens keinen Moment... In diesem Sinne sehe ich mich aber schon ein bisschen bestätigt, in dem was ich geschrieben habe. Ich bin der Meinung, dass man erstens - sofern noch gemeinsame Gefühle vorhanden sind - versuchen, die Beziehung am Leben zu halten und falls dies nicht gelingt, man zumindest anständig und fair bleiben sollte. Aber eines ist klar, zum vermeindlichen Glück zwingen kann man niemanden. Erst recht nicht, weil Glück für alle Menschen etwas anderes bedeutet. 

So und nun noch die Kommentare zu Text aus dem Facebook. Leider hat sich die Diskussion vom Blog in den letzten Monaten immer mehr dahin verlagert. Aus Gründen der Diskretion lasse ich die Namen der Autoren weg und ersetze sie durchs Geschlecht, wer bei FB mit mir befreundet ist, kann alle Namen ja da sehen.

MANN: bin auch ein naiver Depp und glaube an die ewige Liebe. So wird mein Herz wohl noch oft gebrochen bis es nicht mehr ist....eine Tragödie.


FRAU: und bei uns hat letzte woche das 8. jahr begonnen.... nach dem verflixten 7. jahr....


FRAU: Wahre Worte. Auch nach 17 Jahren, in welchen man Vieles zusammen erlebt hat, kann man innert 3 Tagen die totale Kehrtwende machen und alles hinschmeissen. Selbstverwirklichung lässt grüssen! Aber wie sagt man so schön: Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende. In diesem Sinne: Machen wir das Beste daraus und freuen wir uns im Moment einfach ganz bescheiden daran, dass WIR noch in der Lage wären, eine Beziehung "nach alter Manier" zu führen und somit zu einer seltenen, schützenswürdigen Gattung gehören :-)


MANN: Ich bin auch ein naiver Depp. Ich glaube nicht nur an die ewige Liebe, sondern bin überzeugt, dass ich sie gefunden habe. Nach solchen traurigen Zahlen will ich unser Ziel erst recht erreichen. Ja wir sind noch jung, aber wir tun das Richtige schon seit Beginn unserer Beziehung. Wir reden und stellen uns den Problemen.


FRAU: Wenn wir nicht mehr an die wahre liebe glauben,haben wir aufgegeben und das werden wir nicht!Wir müssen wider lernen neu zu lieben,aber es wird nicht einfach werden!


FRAU: Wow Reto!!! Dass ist den Nagel 100% auf den Kopf getroffen, ich erlebe genau das in meinem Umfeld - zweifle manchmal schon an mir, dass ich / wir eben nach den "alten" Mustern seit 1993 eine Ehe führen... Aber eben, wir haben uns immer "Luft" gelassen zum Atmen, und wenn's "räblet" wird's halt besprochen.Aber weißt du, es ist ja nicht "nur" in der Ehe so... Menschen behandeln sich allgemein mit weniger Achtung und Respekt .... Normen und Werte vermitteln ist eine große Kunst heute... In diesem Sinne "es lebe die Liebe!"


FRAU: Bravo Reto, Dur hast vollkommen recht. Ich gehöreauch zu den Idiotinnen, die an die grosses wahre und echte Liebe glaubt und Wochen lang einer Liebe hinterweint und alles anderen verstehenen es nicht mit dem Kommentar: "Was soll das, lass ihn doch gehen ,es gibt noch andere Fische im Teich!" Den Galuben an die grosse ewige Liebe muss ich allerdings erst wieder mühsam finden, leider!


FRAU: ja, so siehts doch echt häufig aus... aber: es gibt sie, die anderen. Und die sind nicht naiv, sondern echt, wahrhaftig, mit Tiefgang, bereit, Eigenverantwortung zu übernehmen, Respekt lebend nicht nur predigend und mit offenem Herzen dabei! So zählen doch auch mein Göttergatte und ich zur Spezies... seit 13 Jahren ein Paar und seit 8 verheiratet... KEIN Ende abzusehen! :-))) ... aufmunternd ist also: die guten Beispiele sehen :-)


FRAU: Es chnöpfli sett mer ha.... ON OFF. Ich dänke s födleblotte büebli mit em pfiilboge hätt mou e wiiterbildig nötig!


FRAU: ich dänke das Büebli sött eifach qualitativ besseri Pfiile verwände... dere wo so starki Widerhöögge dra händ dass mer sie nie meh cha useziehe ;-)


FRAU: Hihi das stimmt :-) also biete mer ihm e witerbildig a; welcher pfeil ist der richtige und wann wird er eingesetzt :-)

MANN: Naja, man kann die "alte" Art des sich niemals Trennen auch romantisieren. Meine Eltern haben sich nie getrennt (Walliser, katholisch, Kinder), meine Mutter ging aber zeitenweise durch die Hölle und ich und meine Schwester haben von klein auf einen kräftigen Knacks mitbekommen. Wäre da eine Trennung nicht für alle besser gewesen? Es gibt legitime Gründe, sich zu trennen. Zum Beispiel, wenn jemand mit der Lage nicht mehr zurecht kommt. Warum soll man sich (und meistens auch den anderen) quälen? Nur, weil man zu den ruhmvollen "ich-gebe-nicht-auf-Typen" gehören will. Eine eingegangene Beziehung kann aus verschiedensten Gründen scheitern, das ist einfach mal so. Sie kann ein Irrtum gewesen sein. Natürlich geht das heute ein bisschen sehr schnell. Aber oft ist eine schmerzhafte Trennung Ende und Neuanfang zugleich. Echte Liebe kann auch kurz sein, oder gar nie ausgelebt werden (gibt es auch). Wahre Liebe hat doch nichts mit der Dauer zu tun. Es wird mir in diesem Thread etwas zu fest gefeiert, wie ihr die einzigen seid, die zu wahrer Liebe fähig seid und standhaft zu Euren Liebsten steht. Alle anderen sind offenbar oberflächliche Pfeiffen. Glaubt mir, der aktive Part in einer Trennung zu sein, ist nicht einfacher, ich behaupte sogar, es ist der schwierigere und härtere Weg. Und man darf sich offiziell nicht so im Schmerz suhlen wie die Verlassenen. Es gibt immer zwei Ansichten - und es stimmen beide.

FRAU:  ich glaube nicht, dass es hier darum geht, "die einzigen zu sein, die zu wahrer Liebe fähig sind". Es geht darum festzustellen, dass in der Tat heute alles sehr schnell entsorgt wird (auch die Liebe). Dass es sicher einseitig werden kann, gehört manchmal zu solchen Diskussionen. Ich bin überzeugt, dass es die meisten so sehen wie ich (übrigens Scheidungskind): sinnvoll und respektvoll getrennt ist besser als auf Biegen und Brechen zusammenbleiben. Aber das eine vom anderen zu unterscheiden wissen, da liegt des Pudels Kern..

FRAU Kann mich nur anschliessen. Und es ist halt nun mal so, dass in dieser Diskussion offenbar mehrheitlich Leute teilgenommen haben, die kürzlich oder früher schon mal verlassen wurden - und bereit gewesen wären, an der Beziehung zu arbeiten, um zu sehen, ob sie nicht doch noch eine Chance gehabt hätte - anstatt von Anfang an ganz bequem alles hinzuschmeissen.

MANN:  Ich kann ja nur lesen, was da steht. Übrigens ist es oft so, dass die Leute gar nicht merken, dass der Prozess schon längstens in Gang ist und sie schon etliche Chancen gehabt hätten, an der Beziehung oder an sich zu arbeiten. Ich glaube, dass nur selten sich jemand aus heiterem Himmel von einem Partner trennt. Oft sieht der später Verlassene einfach die Zeichen nicht. Will sagen: der urpüngliche Text von Reto ist mir einfach zu einseitig. Oft sind da schon monate- ja jahrelange Prozesse im Gange. Das Ende kommt dann vielleicht plötzlich, aber vorher ist meistens schon viel passiert. Oft wird einfach zu wenig direkt kommuniziert über solche Dinge. Aber im Nachhinein so ein globales Urteil über die bösen, modernen Menschen zu fällen, die einfach skrupellos alles hinschmeissen - nein, das ist mir zu einfach gestrickt.

FRAU: das hast du gut gesagt! @MANN: ja, so wie du es beschreibst, gibt es das wirklich auch. Als Mediatorin und Coach arbeite ich seit Jahren mit Menschen und sehe das ganze Spektrum des hier im Forum Beschriebenen. Mal so, mal so. Für mich ist das Fazit dieser intensiven Diskussion hier: Das Thema scheint zu bewegen und das ist ja gut. Dabei objektiv zu bleiben, nicht in Opfer/Täter-Gedanken zu verfallen und so wenig wie möglich zu werten ist die Herausforderung.

MANN: Eben: mir ist der Text von M Fischer und auch die paar Kommentare dazu viel zu Opfer-lastig. So ist es einfach nicht. Das ist nur die eine (extreme) Sicht. Dir mag zwar aus Sicht der Betroffenen stimmen, lässt aber fast keine andere Realität zu.

FRAU:  goht jetzt i Legistuehl ond trinkt es Bier uf d Liebi. (Ond glaubed mer, ich gseh mi nach wenige Woche scho fascht gar nüm i de Opferrolle ;-)


MANN: Ich geh jetzt auf den Töff, da ist Opfer-Rolle gar nicht angesagt. Schönen Sonntag noch!

17. Juni 2011

Manchmal. In der Nacht.

Manchmal, wenn man denkt, am Ziel seiner Träume angekommen zu sein, 
manchmal stellt man dann fest, dass genau dieses Ziel in weite Ferne rückt.
Sich so weit entfernt, dass es unerreichbar wird. Das Ziel wandelt sich am 
Horizont erst zu einem kleinen Punkt, dem man hinterher eilt. Immer mit
der Hoffnung und im Glauben, dass man ihn einholen wird. Nie aufgeben, heisst
das neue Ziel. Auf einmal ist dieser Punkt jedoch weg, verschwindet im Dunkel
der Nacht. In genau diesem Moment wird der helle Tag zur dunklen Nacht. Eine Nacht,
die nie mehr enden will. Ohne Ziel. Als wäre es nie da gewesen.
Nach Hilfe suchend reckt man die Hände in die Finsternis.
Aber es gibt keine Hilfe, ohne ein Ziel.
Die Nacht hat gesiegt.


16. Juni 2011

Lithium



I'm so happy 'cause today
I found my friends
They're in my head
I'm so ugly, that's okay
'Cause so are you
Broke our mirrors
Sunday morning is everyday
For all I care
And I'm not scared
Light my candles, in a daze
'Cause I've found God

Yeah yeah yeah yeah

I'm so lonely, that's ok
I shaved my head
And I'm not sad
And just maybe
I'm to blame for all I've heard
I'm not sure
I'm so excited
I can't wait to meet you there
And I don't care
I'm so horny, that's okay
My will is good

Yeah yeah yeah yeah

I like it I'm not gonna crack
I miss you I'm not gonna crack
I love you I'm not gonna crack
I killed you I'm not gonna crack

6. Juni 2011

Nieder mit der Sprossenwand!

Ich habs ja als Kind schon gewusst: Sprossen sind doof! Oder mal ehrlich, wer fand die Sprossenwand in der Schulstunde damals lustig? Ich nicht. Und siehe da, im Frühsommer 2011 kommt es endlich ans Licht, die Sprossen sind sogar gefährlich. Lebensgefährlich! Also, weg mit diesem blöden Turngerät und auch in allen Baumärkten gehören all die Leitern mit den tödlichen Sprossen abgeschafft.... Wie, ich verwechsel das? Nein, mal kurz Spass beiseite. Dieses Ehec-Bakterium soll nach neuesten Informationen also auf einem Biohof in Deutschland seinen Ursprung haben. Von da dann über Gewürzsprossen den Weg in unser Essen gefunden haben. Kennt ihr diese Sprossen? Es gibt sie ja in unzähligen Geschmacksrichtungen, diese kleinen leckeren Keimlinge: Bohnen-, Zwiebeln, Brokkoli-, Erbsen-, Kichererbsen-, Knoblauch-, Radieschen- und Rettichsprossen. Ob und inwiefern diese fiesen Grünlinge nun wirklich schuld sind am Ehec-Chaos in Deutschland, das soll sich im Laufe des heutigen Tages zeigen. Den Patienten (und Konsumenten) in Norddeutschland wäre es zu wünschen, dass die Behörden mal endlich Klarheit in diesen Foodskandal bringen.


Überhaupt wars ja mal wieder ein Weekend mit viel medialer Action. Der Stefan hat in der Nacht auf Sonntag über 5 Stunden gegen seinen Widersacher Tobias gekämpft und die letzte Ausgabe von "Schlag den Raab" vor der Sommerpause im letzten Moment für sich entschieden. In der Schweiz hatte man dafür aber keine Sympathien, denn hier konzentrierte sich alles auf das "Spiel der letzten Chance" der Schweizer Nati im legendären Londoner Wembley, gegen die Engländer. Am Schluss schaute im ersten Spiel nach Alex Frei und Marco Streller ein 2 zu 2 Unentschieden heraus, ein Achtungserfolg. Wenn ich auch der Meinung bin, dass man eine 2 zu 0 Führung - gegen eine englische Elf mit vielen Absenzen - nicht mehr hätte aus der Hand geben dürfen. Seis drum, die jungen Wilden haben eine gute Leistung gezeigt und der Fanaufmarsch in London sah auch gut aus. Obwohl ich ja gelesen habe, dass es für viele London Touristen ein wahrer Graus gewesen sein muss, die englische Hauptstadt fest in der Hand von johlenden Schweizer Nati Fans zu erleben. Tja, aber einmal im Jahr... zumindest hat man nichts von Ausschreitungen gelesen, was dann auch wieder für die CH-Fans spricht! Nicht ganz 10'000 Fans waren dann gestern in Paris anwesend, als Roger Federer mal wieder probiert hat, den Nadal auf Sand zu schlagen. Da sah es - analog der Schweizer Nati - zu Beginn auch sehr gut aus.. Leider hat es wieder nicht geklappt und der Spanier durfte sich zum 6. Mal gratulieren lassen. Trotzdem, King Roger hat es seinen Kritikern erneut gezeigt und sorgt für reichlich Vorfreude auf Wimbledon!

Wie schon erwähnt, in Sachen TV gabs an diesem Weekend nichts: ausser etwas Fussball und Tennis. Gestern Abend sass ich dann noch ein bisschen im Garten und hab auf das angekündigte Gewitter gewartet, so gegen 23 Uhr hab ichs dann aufgegeben. Zwar hats mal gedonnert, aber das wars dann auch schon. Bis dahin hab ich mich ein bisschen mit dem iPad vergnügt und einen neuen TV-Planer geladen: "On Air", der erste Eindruck ist nicht schlecht. Nur, mir ist dabei aufgefallen, dass schier kein Fernsehfilm mehr ohne einen personalisierten Titel auskommt. Was ich damit meine? Nun, es reicht nicht mehr den Film zum Beispiel "Der Unbestechliche" zu nennen. Nein, neu muss das heissen "George Gently - der Unbestechliche" heissen. Beim Durchblättern durch diese virtuelle iPad-TV-Zeitschrift ist mir dann aufgefallen, dass es unzählige solcher Beispiele gibt... analog "Bones - die Knochenjägerin" und Co., denn von US-amerikanischen Serien und ihren deutschen Übersetzungen kennen wir dieses Titelmuster ja schon. Aber nun geht auch bei deutschen Produktionen los. Da heissen die HauptdarstellerInnen und Autoren dann...

Inga Lindström - ...
Lena - ...
George Gently - ...
Rosamunde Pilcher - ...
Wilsberg - ...
Kommissarin Kucas - ...
Spooks - ...
Christopher Posch - ...
Alisa - ...
Alexander Kieling - ...
Bella Block - ...
Rosa Roth - ...
Marie Brand - ...
Hakan Nesser - ...
Utta Danella - ...
Der Wolf - ...
Lily Schönauer - ...
Commissario Brunetti - ...
Stieg Larsson - ...
Iris Radisch - ...

Und hinter jedem der Namen kommt dann, nach einem Bindestrich oder Doppelpunkt ein ach so dramatischer Titel... Gähn! Ich darf voller Stolz behaupten, noch keinen einzigen der oben erwähnten Filme je im Leben gesehen zu haben. Von den meisten hab ich nicht einmal eine Ahnung worum es denn gehen könnte oder was für eine Art Film es ist. Wahnsinnig toll - ironisch gemeint - klingen aber Bella Block, Lily Schönauer oder Rosa Roth. Wer bitte schaut sich sowas an oder gehören die gar zum Kinderprogramm bei KiKa? Nun gut, ich lobe mir den roten Knopf auf der Fernbedienung, muss aber je länger je mehr feststellen, dass wenn es im TV keinen Sport geben würde, ich so langsam aber sicher auf dieses Teil verzichten könnte. Nur noch Mist! Das deckt sich dann auch damit, dass ich gestern Abend im Garten dank Zattoo noch kurz über das Halbfinale (?) von Germany's Next Topmodel by Heidi Klum gestolpert bin. Nun, das letzte Topmodel war ja Alisar. Die war kurz im Gilette TV-Spot zu sehen, dann hat man erst ihre doofe Stimme rausgeschnitten und kurz danach wurde der Spot ganz abgesetzt. Letzte Woche war dann zu lesen, dass der Vertrag mit Heidi Klum von beiden Parteien aufgelöst wurde. Das klingt ja schon fast ein bisschen nach den "Popstars", die letzte Band gibts ja auch schon nicht mehr. Jedenfalls sind bei GNTM in diesem Jahr Jana, Rebecca und Amelie im Finale. Erstere besteht nur aus Mund und erinnert schwer an einen Breitmaulfrosch und Letztere find ich zwar total süss, aber ob das für eine Modelkarriere reicht?

So, das wars dann auch schon mit den unwichtigen Themen zum Wochenstart. Heut Abend gehts nach Zureich in "die Halle", da wird "The Wall" aufgeführt und ich lass mir das nicht entgehen. Zwar das vermutlich teuerste Konzertticket meines Lebens, aber die Herren von Pink Floyd - in dem Fall Roger Waters - werden ja leider auch nicht jünger. Und ich LIEBE dieses Album. Gänsehaut garantiert.

13. April 2011

Ja, wir heiraten in 16 Tagen!

Nicht gleich tot umfallen. Aber, richtig gelesen: Wir heiraten und zwar in genau 16 Tagen, am 29. April 2011. Und an diesem Tag heiraten nicht nur wir, nein, die ganze Welt wird heiraten. Alle zusammen, wir eben. Ein grosses Fest, jeder ein bisschen. Denn nur einen Tag vor meinem und Thomas Gottschalks Geburtstag, dem Königinnentag in Holland und Hitlers Todestag geben sich William Arthur Philip Louis Mountbatten-Windsor und Catherine Elizabeth Kate Middleton in London das langersehnte Ja-Wort. Und seien wir ehrlich, da heiraten wir doch alle ein bisschen mit, oder?


Ich höre nun schon die kritischen Stimmen, "Muss der diese Hochzeit jetzt in seinem Blog auch noch thematisieren?" oder "Das ist doch ein Frauenthema, Mann!" oder "Diesen Kitsch brauche ich nicht!". Klar, ihr habt ja alle recht. Nur, der Monsieur Fischer ist ein ganz heimlicher Royalist und kleiner Romantiker. Wobei die Betonung dabei wirklich auf "heimlich und klein" liegt. Aber ich war schon immer fasziniert von all den Königshäusern. Das fing bei den Franzosen früher an - wobei ich vermutlich damals der erste Kämpfer an der Revolutionsfront gewesen wäre - und endet bei den heutigen Häusern in England, Dänemark, Japan, Schweden oder Spanien. Für mich haben diese Familien immer noch ein bisschen die Ausstrahlung einer "heilen Welt". Obwohl ich natürlich weiss, dass das nicht mehr zutrifft. Trotzdem, Könige haben gefälligst gut zu sein zu ihrem Volk und sollen stehts in dessen Interesse handeln. Aus diesem Grund mag ich vermutlich zu Weihnachten auch Schnulzen wie "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel" oder "Der kleine Lord". Logo, in den Königshäusern 2011 herrschen längst andere Sitten und Gebräuche. Die magersüchtigen Gattinnen der Prinzen oder die vom Burn-Out geplagten Prinzessinnen und nicht zuletzt die Anschläge der letzten Monate zeigen, es ist alles Gold was glänzt. War es aber vermutlich auch gar nie. Aber seien wir ehrlich, seit unserem ersten Märchen wissen wir alle, Könige sind immer die Guten!

Nun, in 16 Tagen ist es also soweit. Kate und William heiraten. Uns allen ist noch die Hochzeit von Charles und Diana in Erinnerung, wobei nach all den Jahren leider die Bilder von Di's Beerdigung die Hochzeitserinnerinungen verblassen lassen. Trotzdem, es war eine schöne Hochzeit damals! Natürlich giert die Meute Ende Monat wieder nach einer Traumhochzeit, nach einer Wiederholung der schönen Bilder aus den 80er Jahren. Dieses Mal mit einem besseren Ende der Geschichte, bitte. Nicht zuletzt die Souvenierhändler in London wittern nach all den Jahren der Flaute - wer wollte schon was kaufen mit Camilla drauf - das grosse Geschäft. Es gibt Kondome, Pappbecher, Tassen, Teller, den Verlobungsring aus Plastik, Pillendöschen, einen Comic, Kotztüten, T-Shrits, Sondermünzen, Briefmarken und vieles mehr zu kaufen. Alles hübsch verziert mit dem Konterfei von Kate und William. 


Entsprechend liest sich auch die Gästeliste wie das Who is Who des europäischen Hochadels. Wobei ich es ja besonders sympa finde, dass Kate gewöhnliche Leute aus ihrem Dorf eingeladen hat, die mit diesem Adel rein gar nix am Hut haben. Unter anderem sollen der Pöstler und der Metzger ihrer ehemaligen Wohngemeinde mit von der Partie sein. Cool! Obwohl ich persönlich ja bis zum allerletzten Moment hoffe, habe ich inzwischen berechtigte Zweifel daran, dass ich die oben abgebildete Einladung noch rechtzeitig erhalten werde. Da nützt es mir wohl auch nichts, dass ich vor Jahren in St. Andrews, wo sich die beiden an der Uni kennengelernt haben, in einer Studentenkneipe einen über den Durst getrunken habe. In einer Studentenkneipe übrigens, in welcher der Legende nach auch der junge Prinz schon gebechert haben soll. Aber da muss ich nun durch, mehr Glück hatten da andere Menschen: Elton John und sein Mann David, Christian Wulff und die tätowierte Gattin, Familie Beckham, Pinkelprinz Ernst-August sowie König Abdullah von Jordanien. An den hätte ich mich mal besser wenden sollen. Immerhin haben wir mit dem Mann in einer Skihütte in St. Anton seinen Geburtstag gefeiert. Wisst ihr was er geschenkt gekriegt hat? Eine Sahnetorte mit einem Marzipanpanzer drauf, kein Witz!

Spannender find ich aber eh die Liste derer, die NICHT eingeladen wurden. Da gehört zum Beispiel Fergie dazu, das schwarze Schaf der englischen Königsfamilie. Auch die Obamas wollte man nicht dabei haben. Genau so wie die Sarkozys, mit gutem Grund: Carla Bruni hat nach ihrem letzten Besuch im Buckingham Palace interne Geschichten ausgeplaudert. Die Queen war not amused! Und was gibt es zum Essen? Nun, da hüllt man sich noch etwas in den Mantel des Schweigens. Zwar sind zahlreiche Gerüchte im Auflauf Umlauf, aber so wirkliche Fakten liest man selten. Ausser vielleicht, dass es zum Dessert Bananenkuchen gibt, die Lieblingsnachspeise vom Bräutigam. Kaum zu glauben auch, dass es dem Brautpaar bis jetzt auch gelang, nichts über das Brautkleid von Kate Middleton an die Öffentlichkeit sickern zu lassen. Schliesslich wartet die ganze Welt auf Details und Tausende von Reportern und Paparazzi beschäftigen sich mit nichts anderem als mit der Jagd nach Hinweisen. Das letzte Gerücht, dass es von Alice Temperley kommen könnte, hat sich am Wochenende im Nichts aufgelöst.

Tja und sonst? Am 29. April werd ich wohl gebannt vor dem Fernseher sitzen und mir diese romantische Hochzeit anschauen. In der Hoffnung, dass kein Irrer genau an diesem Tag durchdreht und auch sonst irgendwie alles so kommt, wie es jedes Brautpaar dieser Welt an seinem Tag verdient hat. Auch wenn nicht die halbe Welt beim Ja-Wort zuschaut. Um 11 Uhr britischer Zeit (12 Uhr unsere Zeit) soll die Zeremonie beginnen. Das Ja-Wort geben sich William und Kate vor Rowan Atkinson Williams, dem Erzbischof von Canterbury und Oberhaupt der Kirche von England. Nach der obligaten Fahrt in der Kutsche, die nach Berichten des Senders BBC verglast sein soll, wird im Buckingham Palast gefeiert. Zuerst werde Williams' Oma, Queen Elizabeth II., einen Empfang geben. Für den Abend organisiert Prinz Charles in seiner Rolle als Schwiegervater eine Dinnerparty für die Familie und die engsten Freunde, bei der es auch "einen Tanz" geben soll. Kate und William haben von Anfang an klar gemacht, dass sie die Öffentlichkeit in ihren Freudentag eng einbeziehen wollen. So wurde der Hochzeitstag zum Nationalen Feiertag erklärt, alle haben frei und dürfen trinken. Ausserdem ist ein Openair-Konzert im Hyde Park angekündigt!


In diesem Sinne, von meiner Seite her schon einmal alles Gute für diese Ehe. Gut, ich mag dem Willi die Kate ja nur bedingt gönnen, so von Mann zu Mann. Oder unter uns Männern gesagt, sie sieht schon echt gut aus, die neue Frau König. Womit wir dann wieder am Anfang meiner kurzen, königlichen Geschichte wären, beim heimlichen Romantiker und Royalisten. Neben den Nena- und Kim Wilde Postern hingen nicht ohne Grund in meiner frühen Jugend auch Bilder von Prinzessin Stephanie von Monaco an meiner Zimmerwand. Ja, da war ich mal schwer verliebt. Aber leider hat sich, mit Ausnahme eines kurzen Blicks, auch daraus bis zum heutigen Tag nie was ergeben. Und jetzt ist auch zu spät, Steffi, nur dass du es weisst.

24. März 2011

Ich feier heute Twitter Geburtstag

Auf den Tag satte 4 Jahre ist es her, seit ich mich beim Microbloggingdienst Twitter angemeldet habe. Die Plattform selber feiert in diesen Tagen auch ihr Jubiläum, 5 Jahre Twitter! Twitter-Mitbegründer Jack Dorsey hatte am 21. März 2006 den ersten "Tweet" in die Welt geschickt. Inzwischen nutzen mehr als 200 Millionen Menschen die Kommunikationsplattform. Jeden Tag schicken sie 140 Millionen Kurznachrichten los. Wenn man sich aber in den Profilen der User so umschaut stellt man schnell fest, ein grosser Teil derer sind seit etwa 2009 mit dabei. Das Jahr in dem Twitter quasi seine Unschuld verlor und Mainstream wurde. Denn, im ersten Jahr war irgendwie noch alles anders. Aber dazu später, zuerst vielleicht für alle Unwissenden die Antwort auf die Frage, was ist Twitter und wozu braucht man das? Vier Fragen, vier Antworten.

Wie funktioniert Twitter?

Registrierte Nutzer können über ihr Handy oder den Compi kurze Textnachrichten veröffentlichen. Die 140 Zeichen Häppchen - Tweets genannt - erinnern an SMS und sind, sofern nicht anders eingestellt, in der sogenannten Timeline für jedermann sichtbar. Die Frage vor jedem Tweet lautet in den meisten Fällen: "Was geht?" Es gilt, sich knapp, aber trotzdem geistreich auszudrücken. Es lassen sich zudem Fotos, Musik, Links oder Videos einbinden und mitschicken.

Wie erhalte ich die Meldungen?

Wer sich für die Meldungen eines bestimmten Twitterers interessiert, kann dessen Tweets abonnieren. Ihn also "followen". Die Text-Häppchen ("Tweets") aller Mitglieder, denen man folgt, erscheinen nun in einer chronologischen Liste. Wenn man jemandem folgt wird man also zu einem Follower. Aber eben, dieses Twitterdeutsch ist zweitranging.

Was bringt Twitter?

Meine Meinung: Twitter ist das, was jeder User daraus macht. Viele Nutzer stellen sich zum Beispiel manuell einen ganz persönlichen Nachrichtenkanal zusammen, der sich aus Tweets von Medien, Bloggern, Promis und Freunden zusammensetzt . Ich nutze Twitter darum auch, um Infos zu erhalten, bevor diese in den grossen Medien ankommen. Iran, Japan, Libyen, Ägypten, US-Wahlen... nur einige Beispiele, bei denen Twitter als erste Quelle genutzt werden konnte. Legendär ist beispielsweise das Bild des notgewasserten Flugzeugs auf dem Hudson im Januar 2009. Es war das erste Bild von dem Grossereignis, das aufgenommen von einem zufälligen Augenzeugen über Twitter in die Welt verschickt wurde.

Wie finde ich die wirklich spannenden Themen?

Am einfachsten sucht man zuerst Freunde, Bekannte, Kollegen und ein paar Promis. Im Profil derer Kontakte ist dann zu sehen, wem sie folgen - das ist eine gute Anregung wem man selber sonst noch folgen könnte. Mittlerweile sind auch zahlreiche Medien bei Twitter aktiv, deutschsprachige wie internationale. Ebenso besteht die Möglichkeit, nach sogenannten Trending Topics zu suchen. Also nach Themen, die gerade die Twitterwelt beschäftigen. Und ganz ehrlich, wenns irgendwo auf der Welt mal wieder knallt: auf genau dieser Liste erfährt man es am schnellsten. 


Soweit die nackten Fakten. Natürlich sieht wohl jede Twitterer andere Gründe, warum er dabei ist oder wie man am besten an News kommt. Das ist ziemlich individuell und genau das ist auch gut so. Es gibt keine besonderen Regeln, man trifft auf die gleichen Idioten wie im wahren Leben. Andersrum trifft man aber auch bei Twitter gute Leute, mit denen man sich dann sinnvoll unterhalten kann. Ich persönlich nutze Twitter auch um meinen Blog Tag für Tag zu promoten, indem ich die geschriebenen Beiträge da verlinke. Ebenso macht es Spass, während grossen TV-Kisten die Timeline zu beobachten und zu lesen, was andere Zuschauer über die aktuelle Sendung denken. So gesehen ähnelt Twitter auch ein bisschen einem Chat, allerdings ist richtiges Chatten bei Twitter nicht gern gesehen - darum verschiebt man die Gespräche nach ein, zwei Antworten meist auf einen anderen Kanal. Fazit: Über Twitter kann man in 140 Zeichen seine Meinung in die Welt hinausposaunen, wo dann 200 Millionen Menschen die Möglichkeit haben sie zu lesen. Gleichzeitig ist Twitter aber ein Informationskanal, oder aktuell vielleicht sogar DER schnellste Informationskanal im Internet. Egal ob Liz Taylor oder Knut sterben, Magath geht, Daum kommt, Japan bebt oder Libyen explodiert - auf Twitter erfährt man es in 99 Prozent der Fälle schneller als bei jeder Radiostation oder jedem Newschannel. Für mich als Medienjunkie, perfekt!

Nun, wie hat sich Twitter seit den Anfängen verändert? Ich will hier nicht den Spruch von "früher war alles besser" vom Stapel lassen. Es war zumindest anders. So richtig los ging es mit Twitter ja erst am 19. März 2007, als der Dienst beim Nerd-Treff South by Southwest SXSW in den USA einer breiteren Öffentlichkeit vorgestellt wurde. Eine Woche später hab ich mich angemeldet und hab mich noch ziemlich einsam gefühlt. Viele Amis, hauptsächlich bebrillte MacDonalds vernichtende Nerds, welche sich über ihre neuen Scripts oder die neue Weird Al Yankovic unterhalten haben. Mehr war da nicht. Jedoch kamen Woche für Woche neue User hinzu. Vorallem Blogger oder Poetry Slammer aus den USA. Bald entdecken auch Stars den Dienst. Ashton Kutcher postete ein Bild des beinahe nackten Hinterns seiner Frau Demi Moore. Die Stars und Sternchen waren auf einmal nicht mehr auf ihre Mediensprecher angewiesen und konnten selbst bestimmen, was öffentlich ist. Inzwischen gibts unzählige Promis auf Twitter, seit kurzem setzt auch Charly Sheen seinen abgespacten Mist über den Microbloggingdienst ab. Ob das zur Qualitätssteigerung beiträgt? Wohl kaum. Aber immerhin unterhält es. 

 
Inzwischen gibts leider auch sehr viel Müll bei Twitter, da ist man froh um die Möglichkeit Ausdrücke zu filtern oder User zu blocken. Deutsche und Schweizer stehen zum Beispiel total auf Events die mit TW beginnen. Da trifft man sich dann zum TWittagessen oder schreibt ein TWagebuch und so weiter. Ich persönlich halt mich da raus und hab all den Käse sauber rausgefiltert. Aber eben, der grosse Vorteil von Twitter: Es ist das, was man daraus macht. Jeder auf seine Art, wie es ihm gefällt. Aber seien wir ehrlich, Facebook hat seinen Zenith längst überschritten. Also geniessen wir die Zeit, in der Twitter seinen ganz kleinen Rest an Unabhängigkeit noch wahren kann. Das Portal ist übrigens alles andere als rentabel,  noch immer wissen die Macher nicht so ganz genau, wie man es längerfristig auf finanziell stabile Beine bauen soll. Wegzudenken ist Twitter aber aus der modernen Kommunikationswelt nicht mehr. Aber nichts ist für die Ewigkeit, darum aufgepasst: Aus Lausanne kommt mit WebDoc ein neuer Dienst der die digitale Welt erobern will. Eine Art Kombination aus Twitter und Facebook. Ich lass mich gerne überraschen...

22. März 2011

Ein Männlein steht im Walde ganz still & stumm

Sollte ich mir Sorgen machen? In den letzten Tagen tummeln sich auf meinem Blog immer wieder Menschen, bei denen ich mich frage: "Was tun die hier?" Ihr wisst nicht wovon ich rede? Lasst es mich erklären. 


Es waren einmal ein Tennisspieler, eine Skirennfahrerin, eine Popsängerin, eine TV-Köchin und ein paar Journalisten, sie alle haben in den letzten Tagen diesem Blog einen Besuch abgestattet. Nun, die Sache mit den Journis lässt sich simpel erklären. Da recherchieren die Herren im Internet und landen mit etwas Glück auf meiner Seite. Dann gibts manchmal ne Anfrage, ob man eine Information verwenden dürfe, oft nehmen sie einen Textteil raus und geben dann die Quelle an und in wieder anderen Fällen tauchen meine Sachen auch mal ungefragt auf irgendwelchen Onlineportalen auf. Nun, Die Prinzen haben es gesungen und zu Guttenberg lieferte den Beweis: "es ist alles nur geklaut!" Recherche läuft in der heutigen Zeit nun mal übers Internet und ich frage mich immer, wie ich früher für die Schulvorträge recherchiert habe - früher, als es das Internet noch nicht gab! 


Dann waren aber noch der Tennisspieler, die Skirennfahrerin, die Sängerin und die TV-Köchin hier zu Gast. Bei den ersten zwei Personen konnte ich die Identität sogar einwandfrei klären, Person drei kenn ich persönlich und die Dame aus der Küche schuldet mir noch den Beweis. Denn, wer sich im Internet tummelt sollte immer vorsichtig sein. Schon oft hat sich ein Nerd als Promi ausgegeben und so Fans und Journalisten zum Narren gehalten. Als Beispiel: über lange Zeit hat Harald Schmidt über Twitter lustige Sprüche verbreitet und Interviews gegeben. Meinte man... eher durch Zufall kam heraus, dass sich ein Student Harald Schmidts Identität zugelegt hatte. Hunderprozentige Sicherheit gibts im WWW fast nicht, so lange man das Gegenüber nicht zum Beispiel über eine Webcam sieht. Wie manches Blinddate hat schon mit einer Enttäuschung geendet, weil sich der Adonis als Hanswurst entpuppt hat...

Nun gut, zu den harten Fakten. "Gala", "Schweizer Illustrierte" und "InTouch" können glatt einpacken. Vor einiger Zeit hab ich über Twitter kurz mit Boris Beckers Frau Lilly getextet. Sie war bei den Brit-Awards und sass am Nebentisch von Duran Duran. Ein paar lustige Sprüche hin und her und das wars. Letzte Woche dann ein Small Talk mit Bobele himself, es ging um eine Frage rund um das Spiel Manchester United gegen Marseille. Worauf sich der Wimbledon Champion doch tatsächlich auf meine Seite begab um etwas nachzulesen. 

Gestern dann gleich zwei lustige 2.0-Begebenheiten. In der Sendung "Blickpunkt Sport" beim Bayerischen Fernsehen gabs ein Interview mit der Ski Weltcup Gesamtweltcupsiegerin Maria Riesch. Darin sagte sie auf eine Frage vom Moderator, dass ihre beste Freundin Lindsey Vonn ihr nicht zum Sieg gratuliert hätte und auch in den Medien war zu lesen, dass sich die beiden Frauen zerstritten hätten und Maria Riesch vergebens auf die Glückwünsche der Amerikanerin warte. Nun, ich fand die Freundschaft der beiden Skistars immer bewunderswert, garade weil auf diesem sportlichen Niveau der Konkurrenzkampf riesig sein muss. Entsprechend hab ich meine Enttäuschung über das - von den Boulevardmedien verkündete - Ende dieser Freundschaft in die weite WWW-Welt hinausgehauen. Wenige Minuten später erreicht mich dann diese persönliche Mitteilung von Lindsey Vonn:

"Hey Monsieur. I congratulated Maria, I don't know why she is telling the press that I didn't. Bye."

Oh. Okay, da betreibt wohl jemand ein sehr gutes Screening der sozialen Medien. Die Twitter-und Facebook-Accounts von Lindsey Vonn werden nachweislich von ihr betrieben, was  unter anderem zahlreiche Outputs kurz nach den Rennen oder Bilder von privaten Parties belegen. Mich wunderts dann im Gegenzug nur, warum die Medien ihr diese Frage noch nie gestellt haben und seit dem Weekend die Mär durch die Blätter geistert, sie hätte gezickt und ihrer Freundin nicht gratuliert. Warum Maria Riesch selber dies verneint? Kein Plan. Lustig find ich an der Sache eigentlich nur, wie gut die Kommunikation dank den uns zur Verfügung stehenden Mittel im Jahre 2011 funktionieren kann oder besser gesagt könnte... Immer klappts ja nicht. Aber an die Geschichte mit der Cablecom/Intrum Justitia mögen sich treue Leser noch erinnern, auch sie hat sich dank den Sozialen Medien aufgelöst. Viel länger her ist die Story, als sich der Anwalt eines deutschen Schauspielers mal bei mir gemeldet hatte, weil ich seinen Klienten hier im Blog als Koksnase benams habe.  Er wollte mit einer superprovisorischen Verfügung erreichen, dass ich meine Ausführungen lösche. Das hab ich dann auch artig getan, ich bin ja ein friedlicher Zeitgenosse. Bloss, nur ein paar Wochen später wurde der TV-Star von der Polizei wegen illegalem Drogenbesitz überführt...

Aber noch einmal zum gestrigen Montag. Da gabs zum Blogpost über die TV-Köche von letzter Woche einen Kommentar von einer Frau Martina Kömpel, selber Köchin und taucht öfter Mal bei der ZDF-Küchenschlacht als Jurorin auf. Sie war nicht besonders erfreut über meine Wortwahl betreffend ihrer Kochkunst, hat sich aber sehr sachlich und vorallem anständig dazu geäussert. Nun, da ich bislang noch nicht ganz genau weiss ob es sich bei der Verfasserin des Kommentars wirklich um die nette Dame aus Paris handelt, werd ich ihre Worte an dieser Stelle nicht zitieren. Aber ich habe das Gefühl, dass diese Geschichte noch eine Fortsetzung findet. Denn wer mich kennt der weiss, ich würde doch niemals eine Frau verärgern wollen die in meinen geliebten, schönen Frankreich wohnt und mein Ziel ist es auch nicht, mit dem Blog zu provozieren... Okay, manchmal vielleicht, aber in diesem Fall nicht. Darum, Madame K. ich strecke meine Hand zur Versöhnung aus in Richtung Paris! 

PS: Ach ja und da war ja noch die Sache mit der Popsängerin. Ähem, da will ich keine Details erzählen. Aber dank den modernen Kommunikationsmöglichkeiten konnte ich letzte Woche ein Gespräch weiterführen, welches im Jahre 1999 abrupt abgebrochen wurde, da damals die Zeit fürs Interview abgelaufen war und uns der Manager der Sängerin unfreundlich getrennt hatte. Um wen es geht? Hmmm... Anagramm-Fans aufgepasst: Sie vergibt ihre Almosen Heimlich ;-)

Nachtrag: Frau Kömpel hat sich per Mail gemeldet und ihr Kommentar war echt.