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19. Januar 2011

Aufruhr im WWW: Agentur pfändet Blog!

Im Netz herrscht Krieg. Es geht um den deutschen Blog Nerdcore.de, er war bislang die Nummer zwei in der deutschsprachigen Blog-Landschaft. Seit gestern ist das Webjournal von Blogger René Walter jedoch nicht mehr erreichbar. Der Berliner ist einer von wenigen hauptberuflichen deutschen Blogger oder besser war. Denn er musste die erfolgreiche Domain an die Internetagentur Euroweb abtreten. Sprich, sein Blog wurde von der Firma kurzerhand gepfändet nachdem Walter die Kosten eines verloren Abmahn-Prozesses nicht tragen konnte oder wollte. Euroweb will die URL nun bei Ebay versteigern und das Geld spenden - nur, die Kohle will eigentlich gar niemand.


Ich probiere den Fall kurz zusammenzufassen: Der Blogger René Walter hat 2006 eine Präsentation des Web-Unternehmens Euroweb Group gesehen und danach in seinem Blog kräftig darüber gepoltert. Er schrieb unter anderem, dass sich die Düsseldorfer Firma "mit Dreck eine goldene Nase verdienen" würde. Weiter fielen nette Worte wie "Schrott" oder "minderwertig". Für diese Äusserungen mahnte Euroweb den Blogger ab, dieser reagierte jedoch nicht. Der Abmahnung folgte im August 2010 ein Urteil vor dem Landgericht Berlin, um das sich Walter offenbar auch nicht kümmerte. Das Ende der Geschichte, die Web-Adresse wurde gepfändet und am Weekend stillgelegt.

Wer mehr über den äusserst brisanten Fall wissen will, dem empfehle ich die Berichterstattung von Netzpolitik. Da gibt es nicht nur regelmässige Uptdates von Anwälten oder Bloggern, sondern auch eine Stellungnahme der Euroweb Group. Aktuell ist also Nerdcore offiziell nicht zu erreichen, die Seite soll aber umgehend mit dem folgenden Text wieder aufgeschaltet werden: 

"Das Blog Nerdcore.de ist nun nicht mehr erreichbar. Nachdem die Kosten eines gegen Euroweb verlorenen Prozesses durch den Kostenschuldner nicht innerhalb angemessener Frist erstattet wurden, hat Euroweb statt der Kosten nunmehr die Domain Nerdcore rechtmäßig im Rahmen der Zwangsvollstreckung übertragen bekommen."

Euroweb willl die URL nun über Ebay versteigern und - nachdem die eigenen Kosten gedeckt wurden - den Restbetrag spenden. Zwei Empfänger wurden dazu bereits bestimmt, nur, beide sträuben sich dagegen dieses "dreckige Geld" anzunehmen. So gibts bei Wikipedia bereits eine Unterschriftensammlung, welche sich gegen die Spende ausspricht. Die Bloggerszene ist in Aufruhr, auf den Ausgang der Geschichte darf man gespannt sein. Der betroffene Blogger selber hat in der Zwischenzeit über seinen Twitter-Account vermeldet, dass Euroweb recht habe und "alles justiziabel" sei - gleichzeitig ging sein Nerdcore-Blog über eine Alternative-Adresse in abgespeckter Version wieder online.

Nun, was soll ich sagen? In meinen Augen wurde da einmal mehr mit Kanonenkugeln auf Spatzen geschossen. Klar, ich muss mir auch häufig hinter die Ohren schreiben, dass ich im Blog nicht den falschen Ton wählen soll. Obwohl es mir ebenfalls ab und an darum wäre, mal so richtig Dampf abzulassen. Aber, der Blog wird gelesen und - analog einer Zeitung - das geschriebene Wort (im Falle von Beschimpfungen) kann durchaus auch gegen den Verfasser verwendet werden. Das Beispiel der Cablecom/Intrum-Geschichte von gestern zeigt übrigens deutlich auf, wie der soziale Stellenwert der Onlinemedien ist: Cablecom hat sich noch gestern telefonisch gemeldet und wir werden heute - hoffentlich - eine Einigung finden. 

Gleichzeitig frage ich mich aber, wie frei ist man denn als Blogger überhaupt noch im Jahre 2011? Wer Euroweb googelt wird feststellen, dass die Firma in ganz Deutschland gegen eine Vielzahl von Klagen ankämpft. Diese Pfändungsaktion dürfte also durchaus auch eine Flucht nach vorne gewesen sein. Aber in diese Story will ich mich auch gar nicht einmischen. Vielmehr erinnert sie mich an eine Abmahnung die ich vor ein paar Jahren erhalten habe, von einem Anwalt als München. Damals hab ich seinen Mandanten, einen Schauspieler, als Koksnase bezeichnet und "schwupps" hatte ich böse Post im - realen - Briefkasten. Long times ago, denn inzwischen ist die grosse Blog-Blase geplatzt, der Trend ist vorbei und nur die ausdauernden Blogger erfreuen ihre Leserschaft noch Tag für Tag mit neuen Geschichten. Ansonsten gibts endlos viele Text-Friedhöfe... Es vergeht aber trotzdem keine Woche, in welcher sich nicht ein Blogger für ein Foto oder einen Beitrag rechtfertigen muss. Vielleicht sollten sich die Firmen, ihre Mediensprecher, Vereinsfunktionäre, Politiker oder Popsternchen einfach wieder einmal klar machen, was ein Blog eigentlich ist: ein Weblog, sprich ein Netz-Tagebuch - öffentlich zugänglich zwar, aber durchaus privat geführt. So gesehen würde gesunder Menschenverstand und etwas Toleranz - beiden Seiten! - vielleicht so manchen Streit im Keim ersticken und unsere Gerichte könnten sich um die wirklichen Probleme kümmern....

30. November 2010

Jennifer Aniston und andere Härtefälle

Ja, heute gibts ein gaaaanz belangloses Thema, eines fürs Gemüt und für die Augen. Für einmal ganz ohne politischen Hintergrund, lassen wir die Ausschaffungs-Initiative hinter und und schauen nach vorne. Und auch nichts über Fussball, denn das FC Aarau-Schiff gleicht nach der gestrigen erneuten Niederlage eh der Titanic und sinkt weiter, die WikileaksSache geht mir am Allerwertesten vorbei, Leslie Nielsen ist nicht mehr und ab morgen Mittwoch gibts hier im Blog sowieso den täglichen AdventsBlogKalender mit zahlreichen Gastautoren und es wird - zumindest teilweise - seeeehr besinnlich. Darum hauen wir heute noch einmal so richtig auf den Putz. Viel Haut, Tratsch und wenig Inhalte. Immerhin verkaufen sich dank diesem System zahlreiche Zeitschriften und Zeitungen seit Jahren, aber auch TV-Sendungen ("Supertalent", "Bause sucht Frau") locken mit wenig Hirnfutter Zuschauer vor die Flimmerkiste. A propos, das Magazin FHM gibts bald nicht mehr, es wird demnächst eingestellt. Wieder eine Plattform weniger wo sich die C-Promi-Frauen von ihrer Schokoladenseite zeigen können. Ob es jemand vermissen wird? Kaum. Mein letztes FHM-Heft liegt irgendwie anderthalb Jahre zurück, damals gabs die GNTM-Tessa in Hochglanz. 

Aber nun zu den wirklich unwichtigen Themen des Lebens. Ein paar Schlagzeilen von gestern gefällig? Und ich hab sie nicht selber erfunden, es gab sie wirklich so zu lesen. Alle beziehen sich auf die im Titel erwähnte US-amerikanische Schauspielerin:
  • Frisch verliebt? Jennifer Aniston mit mysteriösem Mann in der Sonne!
  • Aniston: Scharf wie Chilli am Strand
  • Brandheiss: Jennifers Po in Mexiko
  • Wer ist ihr heisser Urlaubsflirt?
Ja, so gehts wenn man prominent ist oder anders gesagt, so gehts wenn Frau der weltweit begehrteste Hollywood-Single ist. Seit ihrer Trennung von Brad Pitt sorgt Jennifer Aniston - vermutlich eher unbewusst - in regelmässigen Abständen für solche Schlagzeilen. Egal ob sie mit nem Kumpel irgendwo Essen geht oder einen Filmpartner knutscht. Die Aniston ist ein dankbares Opfer für die Journis, obwohl sie im Gegensatz zu anderen Sirenen kaum Skandale vorzuweisen hat. Aber das ist vermutlich der Reiz. 

Okay, ich gebs zu, ich find diese Frau tierisch sexy und ich mag sie auch als Schauspielerin - obwohl ihre Filme Hirn und Verstand eher selten fordern. Muss ja aber auch nicht immer. Aber für ihr Alter hat sie eine Hammerfigur, soll angeblich absolut beziehungsgestört sein und wirkt sie auf den Fotos häufig so wie das freundliche Mädchen von Nebenan. Mit der man(n) auch mal gerne zum Billard oder auf ein Bier gehen würde. Fazit: passt! Aber das hier soll keine Lobhudelei auf die Aniston werden, vielmehr will ich zum Ende des Jahres kurz den Promi-Singlemarkt abklappern, denn laut der Yellow Press sollen aktuell spektakuläre Damen auf der Suche sein. Darum nachfolgend meine Top 5 der Hollywood-Singles, die - wenn ich nicht selber vergeben wäre und sie vermutlich def. nicht an mir interessiert sind - durchaus ins Monsieur Fischersches Beuteschema passen würden. Durchaus ein Blogposting ohne tieferen Sinn - immerhin wurden die Zeitungen mit den doofen Aniston Schlagzeilen aber auch tausendfach verkauft. Und hey, "Vanity Fair" ist in diesen Tagen mit dem folgenden Titel am Start: "Top 5 Celebrity Cellulite Bodies"... da ist meine Liste direkt noch harmlos.

Platz 1: Jennifer Aniston

Platz 2: Abbie Cornish

Platz 3: Kate Hudson

Platz 4: Sandra Bullock

Platz 5: Lindsay Lohan

Klar, die Liste liesse sich endlos verlängern, bei all den On-/Off-Beziehungen verliert man aber schnell einmal den Überblick. Unlängst wurde Pink als Single vermeldet und nun ist sie schwanger. Aktuell ohne festen Partner sollen unter anderem die folgenden Damen sein: Halle Berry, Lady Gaga, Renée Zellweger, Jessica Simpson (die hatte ich mal im Interview und hab danach die Schlagzeile über sie gelesen: "Sie ist sexuelles Napalm" und dabei war die sowas von laaaaaaaaaangweilig... im Gespräch), Cameron Diaz. Für alle Leserinnen von Interesse: Laut Vanity Fair sollen auch George Clooney, Daniel Radcliff, Hugh Grant oder Owen Wilson wieder zu haben sein. 

Aber wieso faszinieren eigentlich bekannte Singles und füllen Tag für Tag die Klatschspalten? Zumindest wenn man selbst auf der Suche nach einer Partnerschaft ist, interessiert es viele Menschen, wie es den Hollywood Singles ergeht. Ist George Clooney wirklich noch allein? Die Promis kommen vielen Menschen durch ihren Single-Status (gefühlt) näher und sie erhalten einen erreichbareren Charakter. Teilweise kann man sich mit den Stars identifizieren, wenn man selbst solo ist. Und man kann sich zusätzlich damit trösten, dass es offensichtlich nicht mit dem Kontostand oder dem Aussehen zu tun haben kann, wenn man keinen Partner an seiner Seite hat.

In diesem Sinne, meine Damen und Herrn: Hallali, die Jagd ist eröffnet und ab morgen gibts hier den AdventsBlogKalender, Hände über die Decke 24 Tage lang!

31. August 2010

Bald nur noch Youtube anstatt Kino?

Das Videoportal YouTube will zur Konkurrenz für die Kinos und Videotheken werden. Und das ist gut so! Aktuelles Beispiel gefällig? Ich wollte diese Woche mal ins Kino und mir den aktuellen Angelina Jolie-Film anschauen. Ein Blick ins Kinoprogramm teilt mir dann aber kurzerhand mit, diesen Film - er nennt sich übrigens "Salt" - gibt es in den Kinos in unserer Region nur auf Deutsch. Hallo? Sind denn wirklich alle zu faul oder zu dumm um sich im Kino die Filme in der Originalsprache anzuschauen? Um die Synchronisationsfassung zu sehen muss ich keine 60 Franken (2 x Eintritt, 2 x Bier, 1 x Popcorn, 1 x Glacé) bezahlen. Da wart ich entweder bis es den Film bei iTunes USA zum Ausleihen gibt, was demnächst der Fall sein dürfte. Oder zieh ihn mir halt bei Kino.to gratis runter. Zwar etwas schlechtere Qualität, aber immerhin gratis. Wobei Stopp, ich bin ja noch so ein altmodischer Kauz, der auch gerne bezahlt - in Sachen Musik downloaden bestehe ich zum Beispiel auf 1A-Qulität und bin auch bereit dafür zu bezahlen. Darum würde ich ein aktuelles Film-Angebot von Youtube natürlich befürworten, erst recht weil man auf der PS3 die Youtube-Channels in sauberer Qualität auf dem TV-Gerät anschauen kann. 


Worum gehts? Nach einem Bericht der "Financial Times" verhandelt die Google-Tochter Youtube momentan mit einer Reihe von Hollywood-Studios über die Ausstrahlung von aktuellen und älteren Kinofilmen. Demnach könnte das kostenpflichtige Angebot schon Ende des Jahres in den USA starten. Die Zeitung beruft sich unter anderem auf Studiobosse, die angesichts der Marktmacht von Google das grosse Geschäft wittern. Pro Film sollen rund 5 Dollar fällig werden. Der Internetkonzern selbst lehnte gestern noch eine Stellungnahme dazu ab. 

Allerdings ist die Idee, Kinofilme übers Netz zu streamen alles andere als neu. Der Online-Filmverleih ist in den USA derzeit von Netflix besetzt. Für knapp 10 Dollar können die Nutzer Serien und Kinofilme unbegrenzt sehen. Auch die Video-Website Hulu, hinter der mehrere grosse US-Fernsehsender stehen, baut ihr Angebot zügig aus. Für einen ähnlichen Preis wie bei Netflix können Kunden auf ihrem Fernseher, ihrem iPad oder ihrem iPhone aktuelle Serien anschauen. Für Computernutzer ist das Angebot kostenlos und wird per Werbung finanziert. Auch Apple drängt mit seinem iTunes-Medienladen in den Markt der Filme und Serien. Die meisten der Angebote sind allerdings momentan auf die USA beschränkt. In Deutschland und der Schweiz steckt der Online-Filmverleih noch in den Kinderschuhen. Das könnte sich durch den Vorstoss von YouTube ändern. In unseren Breitengraden müssen wir uns derzeit mit einem Miniangebot an Spielfilmen von MyVideo oder - schon heute - Youtube-Movie begnügen.Wer iTunes bemühen will braucht ein US- oder GER-Account. Aber eben, wie an dieser Stelle schon mal beschrieben ist auch das dank den Gift-Cards kein Problem mehr. Trotzdem, ich hoffe dass das Youtube-Kino-Projekt ins Rollen kommt und die Kinobetreiber über die Bücher müssen. Denn nur 3D-Filme locken mich persönlich nicht mehr ins Lichtspielhaus - ich will Robert de Niro und Co. so hören wie sie im richtigen Leben sprechen: auf englisch!

PS: Nein, in diesem Blog wird es keinen ausführlichen Kommentar zum Thema Sarrazin  und "Deutschland schafft sich ab" geben. In meinen Augen hat dieser mediengeile Typ das Sommerloch geschickt genutzt und aufgeschrieben, was - leider - viele Europäer denken; aber sich nicht auszusprechen gewagt haben. Tja und nun muss man sich - natürlich politisch korrekt - darüber aufregen und bietet dem Typen damit nur noch eine grössere Plattform. Schade, aber das Beispiel Sarrazin zeigt eimal mehr auf, wie simpel doch die Medien und die Gesellschaft immer noch funktionieren.

4. März 2010

Kommt das iPad am 26. März?


Wie schon fast üblich bei neuen Apple-Produkten polarisiert auch das (der?) iPad wie es kaum ein Produkt eines anderen Herstellers schaffen kann. Viele Diskussionen wurden nach der Vorstellung des neuen Tablet-PC am 27. Januar in den USA losgetreten. Aber nicht alle teilen die Vorfreude auf das Wohnzimmer-Tablet. Laut hört man sie schreien, die Apple-Gegner, die sich über fehlendes Multitasking und nicht vorhandene Flash-Unterstützung lustig machen. Dennoch ist davon auszugehen, dass die Verkaufszahlen des iPad - analog dem iPhone - schnell in die Höhe gehen werden.

Als Steve Jobs das iPad Ende Januar vorgestellt hat, sprach er für die WLan-Version von 60 Tagen, die es dauern soll bis das Tablet in den USA erhältlich sein wird. Das könnte nun ziemlich genau passen, denn laut MacRumors.com könnte der Verkauf am 26. März 2010 starten. Analog zum iPhone wird es einen Verkaufssstart in den Retail-Stores von Apple geben zu dem sich schon damals in den USA und später in der Schweiz vor den Telekom-Shops große Schlangen gebildet haben. Ebenso ist von einem Online-Verkauf die Rede.

Dass sich bald etwas tut beweist auch der Umstand dass viele Apps in diesen Tagen in einem neuen Gewand im Store erscheinen, so dass man sie sich durchaus auch in einem grösseren Format vorstellen kann. Ich bin gespannt, ob auch wir Schweizer diesen Sommer im Liegestuhl die Zeitung bereits übers iPad lesen...