5. Juni 2007

Willkommen zurück, Meister Petz!

Da ist er nun also wieder, der Bär. Dieses Mal sogar doppelt. Seit am Sonntagabend mehrere Menschen einen Braunbär an der Grenze zum Schweizer Nationalpark im Kanton Graubünden gesichtet haben, verdichten sich die Anzeichen, dass derzeit 2 Bären in unserem Land wohnhaft sind. An Pfingsten wurde nämlich bereits eine Sichtung eines Jungbären in der gleichen Region vermeldet.

Zwei Meldungen, die bei mir eine Reaktion auslösen: Super! Ich bin jetzt nicht speziell ein Bärenfan oder so. Aber mich freut jedes Tier, dass hier in der Schweiz wieder heimisch wird. Erst recht wenn ich Woche für Woche lesen muss, welche Tiere vom Aussterben bedroht sind. Da wird mir jeweils beinahe schlecht. Nur mal so ein kurzer Überblick:
Dies wie gesagt nur ein ganz kleiner Ausschnitt der roten Liste, welche regelmässig von den Umweltverbänden veröffentlicht wird. Diesen Tieren fehlt der Lebensraum, sie werden gejagt und getötet oder ihnen wird die Nahrungsgrundlage entzogen. Also ist doch die Meldung, dass wieder 2 Bären in der Schweiz aufgetaucht sind, eine gute Meldung. Erst recht, da auch damit zu rechnen ist, dass demnächst das erste Wolfsrudel in der Eidgenossenschaft heimisch werden dürften. Erste Exemplare wurden bereits im österreichischen Vorarlberg gesehen.

Aber zurück zum Bären. Vor ziemlich genau einem Jahr ist "Bruno" in Bayern aufgetaucht. Die Freude war auch da gross. Zumindest in den ersten Tagen und Wochen herrschte eine wahre Bruno-Hysterie. Als der Bär dann aus verständlichen Gründen auch mal Hunger hatte und dabei ein paar Hühner und Schafe riss, war es vorbei mit der bayrischen Gastfreundschaft. Den Rest der Geschichte kennen wir, Bruno wurde feige abgeknallt und bis heute streiten sich die Politiker darüber, wo dass der Kadaver dereinst als Jagd-Trophäe ausgestellt werden darf.

Darum mein Tipp an die beiden neuen Schweizer Bären, bleibt dem Freistaat Bayern möglichst fern. Der Herr Stoibär könnte zum Abschluss seiner Karriere nämlich bestimmt noch einen Erfolg brauchen, der ihn in den Geschichtsbüchern unsterblich macht. Und da dieser Mann scheinbar keinen Unterschied zwischen positiver und negativer PR kennt, käme ihm so ein Bär vielleicht gerade noch gelegen. Das ist pure Spekulation meinerseits, das geb ich auch zu. Aber seien wir ehrlich, wer hätte vor einem Jahr geglaubt, dass irgend ein schiesswütiger Jäger den Bruno abknallen würde? Eben. Darum bin ich dieses Mal bereits im Vorfeld auf alles gefasst.

Allerdings gebe ich auf die Hoffnung nicht auf, dass der Eisbär "Knut" seine Wirkung nicht verfehlt hat, die Menschen vielleicht etwas sensibilisiert hat und die sich nun bewusst sind, dass auch ein Tierleben einen Wert hat. In diesem Sinne, willkommen zurück liebe Bären. Und ich glaube, ich mache diesen Sommer mal wieder ne Wanderung durch den Schweizer Nationalpark. Bevor im Herbst die Jagdsaison wieder los geht.

4. Juni 2007

Das T-Shirt zum Ligaerhalt

Ja, ich gebs zu. Ich hatte heute Montag nen (leichten) Kater. Jeder Lärm hat gleich zu Kopfschmerzen geführt und entsprechend hatte ich auch keine grosse Lust was zu Schreiben. Aber für alle Nicht-Fussballfans, es hat nun erst einmal ein Ende mit diesem Thema. Versprochen. Aber von wegen Versprechen. Ich hab glaub im Delirium Tremens noch jemandem versprochen T-Shirts zu gestalten. Täääräääää, bitte sehr:

Aufgrund der grossen Nachfrage gibt es dieses beliebte T-Shirt nun noch einmal zu kaufen. Alle Jahre wieder... Wer Interesse daran hat, der besucht kurz meinen Online Shirt-Shop. Lieferfrist beträgt eine knappe Woche.

Gilbert Gress le héros!

Wunder gibt es immer wieder.... dieser alte Schlager hätte bestens als Soundtrack zum gestrigen Tag gepasst. Nach einem Hitchcock-Finale hat es der FC "Unabsteigbar" Aarau zum wiederholten mal geschafft und der Konkurrenz die lange Nase gezeigt: Aarau bleibt auch nach dieser harten und schwierigen Saison erstklassig und spielt somit seit dem Aufstieg in der Saison 1980/81 ohne Unterbruch in der obersten Schweizer Liga.

Das grosse Kompliment gebührt natürlich Gilbert Gress. Der Trainer aus dem Elsass mit der wirren Frisur kam für die letzten 3 Spiele der Meisterschaft als "Feuerwehrmann" zum FC Aarau und hat das schier Unmögliche, doch noch möglich gemacht. Wieviel Druck ihm nach dem Schlusspfiff von den Schultern fiel, zeigt das folgende Zitat, welches er gegenüber dem Schweizer Fernsehen getätigt hat: "Man hat bis jetzt vom Wunder von Bern gesprochen, mit den Deutschen 1954. Jetzt spricht man vom Wunder von Aarau 2007"!

"Merci Gilbert"!

PS: "Du hast die Haare schön, du hast die Haare schön....!" Mehr Fotos vom Fussballfest von gestern Sonntag gibt es hier.

2. Juni 2007

Adsense, eine Zwischenbilanz

Am 21. April dieses Jahres hat auf meinem Blog die Kommerzhexe zugeschlagen. Naja, ich habe es ihr zugegebenermassen auch nicht besonders schwer gemacht, schliesslich habe ich die Adsense-Sache selbstständig installiert. Inzwischen sind gute anderthalb Monate vergangen, die Besucherzahlen haben sich auf meinem Blog gut entwickelt. Zeit also, eine Zwischenbilanz zu ziehen. Schliesslich haben mich u.a. Smake oder Filomenal um Erkenntnisse gebeten. Und da will ich doch mal nicht so sein.

Also, kurz zusammengefasst lässt sich über Adsense sagen, dass - zumindest was meine Erfahrung betrifft - damit durchaus die Serverkosten gedeckt werden können. Mehr aber auch nicht. Ich habe die Werbung von Google aber nicht sehr prominent platziert, entsprechend wäre da bestimmt noch mehr möglich. Zudem hängt es davon ab, welche themenbezogenen Links Google gerade anbietet. Während der Eurovision Song Contest-Zeit haben zum Beispiel recht viele Besucher einen Abstecher zu Adsense gemacht da dieses damals für CD's und DVD's geworben hat. Eines lässt sich mit Bestimmtheit sagen, reich wird man von diesem Service ganz bestimmt nicht. Und bis die Kohle ausbezahlt wird, geht es auch noch ne Weile: Adsense überweist erst Beträge ab 100 Dollar.

Inzwischen probiere ich noch die Angebote von Zanox (Liebe, Telefon & Geschenke) aus. Auch darüber liest man in der Blogwelt ja viele Geschichten. Es gibt Blogger die behaupten, dass sie dank diesen sogenannten Affiliate-Programmen sehr gutes Geld verdienen. Die Rede ist zum Teil von mehreren hundert Schweizer Franken. Ich bin diesbezüglich eher skeptisch. Klar, es ist möglich mit Blogs gutes Geld zu verdienen, diese Erfahrung durfte ich tatsächlich auch bereits machen. Allerdings bin ich der Meinung, dass privates Networking da mehr einbringt, als eben diese bekannten Partnership Programme. Schauen wir mal, eine nächste Zwischenbilanz gibts zu gegebener Zeit.

Die entsprechenden Links zum Thema gibt es am rechten Rand des Blogs unter dem Titel "Verbraucherhinweise".

1. Juni 2007

Teletubbies politisch missbraucht

Jetzt ist es also offiziell: Tinky Winky, Dipsy, Laa Laa und Po - besser bekannt als die Teletubbies - sind also doch nicht schwul. Nachdem vor einigen Tagen diese Meldung für Aufsehen gesorgt hatte, kehrt in den polnischen Kinderzimmern so langsam wieder Ruhe ein.

Polens Beauftragte für Kinderrechte herself, Ewa Sowinska, hat ihre zweifelhafte Meinung glücklicherweise revidiert: "Ein bedeutender Sexualwissenschafter hat schädliche Auswirkungen der Fernsehserie auf Kinderseelen ausgeschlossen," erklärte die Politikerin inzwischen den Medien in Warschau.

Sowinska, Ex-Abgeordnete der ultra-katholischen Partei LPR, wollte zuvor von Experten die sexuelle Orientierung der vier bunten TV-Kreaturen prüfen lassen, nachdem sie öffentlich den Verdacht geäussert hatte, dass die Teletubbies eine "unangemessene Einstellung" hätten.

Die ultra-katholische Frau, hatte vor allem die violette Figur Tinky Winky im Visier, da diese ständig eine Handtasche mit sich rumträgt. Zur Erklärung: Tinky Winky gilt bei seinen kindlichen Fans allgemein als männlich, weil er grösser ist als die übrigen drei Teletubbies. Das war Ewa Sowinka aber sowas von egal, denn wenn eine männliche, bunte Figur mit ner Handtasche durch die Gegen spaziert, dann muss die ja schwul sein.

Im ersten Moment hab ich mich über die ganze Story amüsiert. Allerdings blieb mir das Lachen schnelll mal im Halse stecken. Immer mehr sorgen nämlich radikale Vertreter religiöser Gruppierungen für solche und ähnliche Schlagzeilen. Es vergeht keine Woche, in der nicht irgendwas verboten oder eingeschränt werden soll. Da war das Theater um den Vampir-Song von DJ Bobo. In Zürich sollte vor einigen Wochen eine Aufführung von Pasolinis Film "Salo" verboten werden. Dänische Karrikaturen sorgen weltweit für Randale. In Holland wurden auf offener Strasse anders denkende Satiriker ermordet. Und die Aufzählung liesse sich beliebig verlängern.

Auch was die Teletubbies - die ich übrigens persönlich nicht ausstehen kann - angeht, war die peinliche polnische Politikerin nicht die erste, die sich ernsthafte Gedanken über deren sexuelle Neigungen gemacht hat. Der radikale US-Fernsehprediger Jerry Falwell sorgte vor einigen Jahren für Schlagzeilen, als er Tinky Winky unterstellte, für Homosexualität zu werben. Kein Wunder konnte er für diese Aussage Zustimmung ernten, gibt es doch in den USA hunderte, wenn nicht gar tausende von Ärzten und Scharlatanen die übers Internet versprechen, sie könnten die "Krankheit Homosexualität" heilen. Verrückte Welt.

Dass es für solch faschistische Ideen nicht nur in den USA den entsprechenden Nährboden gibt, bewiesen die Schlagzeilen der vergangenen Woche aus Russland. Da war eine internationale Schwulendemo geplant und die endete in einer wüsten Prüglerei. Abgeführt wurden von der Polizei aber nicht die Schläger, sondern die verprügelten Homosexuellen. Unter ihnen unter anderem der Sänger der Band "Right Said Fred", der von den russischen Konservativen blutig geprügelt wurde. Wen ich mich die Bilder vom Vorfall und die Kommentare dazu bei Youtube anschaue, könnte ich kotzen. Oder wie geht es euch bei Sprüchen wie "Heil Mother Russia!" oder "I'm from America and after seeing this, give me some hope for the Russians."