9. März 2009

Der Kanton Aargau hat gewählt....

... und Noella ist raus! War ja klar dass die junge Frau aus dem Kongo gestern über die Klinge springen musste, nachdem die SVP im Kanton Aargau von einem Wahlerfolg spricht. Muss man jetzt den TV-Zuschauern Rassismus vorwerfen? Oder gar dem Schweizer Fernsehen? Droht ein weiterer Skandal weil der einzige Farbtupfer die "Musicstar"-Bühne gestern Abend verlassen musste?

Fragen über Fragen. Die ich eigentlich gar nicht beanworten mag. Fakt ist, mit Noella und Raquel sind gestern einmal mehr NICHT die beiden schlechtesten Sängerinnen auf das Abschuss-Sofa geschickt worden. Wer eigentlich hätte seine Koffer packen müssen, das hat Roman Kilchsberger während der Sendung deutlich gesagt, in dem er aus Protest Leonardo Ritzmann keine Note gegeben hatte und so für einen erneuten Miniskandal gesorgt hat. Aber er hatte Recht, was der Brasilschweizer mit seiner Interpretation von "Yesterday" geboten hat, dürfte dafür gesorgt haben, dass sich die Beatles - mit Ausnahme von Paul - in ihren Gräbern umgedreht haben. Mehrfach.

Nun, der Teenieschwarm wurde in die nächste Runde gewählt und das Drama geht weiter. Dass die beste Sängerin der Staffel, die Spanierin Raquel, vom Publikum beinahe rausgewählt wurde, spricht einerseits für die Qualität der Sendung, aber auch für das subektive Empfinden der TV-Zuschauer. Ich meinerseits überlege mir eine Blogger-Aktion unter dem Titel "Stimmt alle ab für Leonardo Ritzmann als Musicstar-Sieger!". Woche für Woche scheidet nun jemand aus, der wenigstens einigermassen noch den Ton trifft und SF-Unterhaltunschefin Gabriela Amgarten kann dann schauen, was sie mit diesem talentfreien Sonnyboy als Staffelsieger anstellt...

Aber eben, zum Glück dürfen Herr und Frau Schweizer ja nicht nur den Musicstar, sondern - am Weekend im Aargau passiert - PolitikerInnen. Allerdings haben das dieses Mal nicht soo viele Wählerinnen und Wähler (32 Prozent Stimmbeteiligung) gemacht, woran es gelegen hat, mag ich an dieser Stelle nicht analysieren. Liegt auch nicht an mir, dafür haben wir ja Experten. Fakt ist, dass die grossen Parteien verloren haben und viele kleine den Einzug in den Grossen Rat geschafft haben. Warum das so ist, wollte ich mir gestern Abend von unserem grossartigen TV-Regionalsender erklären lassen. Ein übermotivierter, in einen braunen Glanzkittel gekleideter und andauernd grinsender Moderator hat in der sogenannten "Elifanten-Rundi" der kantonalen Politprominenz auf den Zahl gefühlt. Fazit: Nichts. Viel Blabla.

Gut, dass Politiker Niederlagen nicht zugeben könne, das hat uns Emil Steinberger ja schon vor Jahren ein seiner berühmten Nummer klar gemacht. Dass sich - meine persönliche Meinung - bei politischen Grossanlässen immer häufiger naive, selbsternannte Journastinnen und Journalisten an die grossen Themen und heiklen Fragen ("Herr Egli, ihre Partei hat 8 Sitze verloren, das ist wohl nicht gerade angenehm?") heran wagen, das finde ich dann doch eher bedenklich. Aber eben, wer sonst im Tagesgeschäft häufig über entlaufene Katzen, überfallene Tankstellen oder Raserunfälle berichtet, der sollte vielleicht einfach auch bei den Themen bleiben, bei denen er oder sie sich auskennt und keinen Müll plappert wie: "Immer sind d Medie die Böse, wie d SVP... Hahaha!"

8. März 2009

Das Zitat des Tages

Gehört heute Nachmittag beim Spiel FC Luzern gegen FC Zürich auf dem Teleclub und es ging dabei um den Doppeltorschützen Adrian Nikci.

"Tor von Nikci, er hat Jahrgang 1989. Das ist das zweite Tor des 18jährigen Zürchers..."

Ganz unter dem Motto, Rechnen ist Glückssache. Aber zum Glück war am Schluss kein Rechnen mehr nötig, der FCZ gewann - zum Glück - klar und der FCL bleibt auf dem letzten Tabellenplatz kleben.

5. März 2009

Monsieur Fischers Hörbar

Ich hab mal wieder Musik gehört, ganz viel Musik. Alles CDs die entweder seit kurzem auf dem Markt sind oder in wenigen Tagen - vorsicht neues Deutsch - released werden. Für alle die so wie ich auch gerne Musik hören hier also ein paar heisse Kauftipps.

Gigi Moto - Lucky

1993 als Trio gegründet, feierte die Band ihre grössten Erfolge in einer Fünferbesetzung. Seit nunmehr drei Jahren treten „gigimoto“ vermehrt auch als Duo auf, reduziert auf die unvergleichliche Stimme der Sängerin Gigi Moto und den unverkennbaren Sound des Gitarristen Jean-Pierre von Dach. Jetzt ist das Duo mit einem Best of Album am Start, neu eingespielt. Die Songs wirken in der Einfachheit noch echter, direkter. Selbst verspielte, euphorische Momente kommen reifer und deutlicher daher. Als Überraschung tauchen auf der Duo-Platte auch ein paar ehemalige Weggefährten auf.

Dass das neue Album „Lucky“ heisst, liegt wohl daran, dass Moto und von Dach in dieser Musik ihr Glück erkannt haben. Denn das hört man in jedem Moment auf dieser CD. Ein Glück, das beim Anhören sofort auf mich übergesprungen ist. Wann wünscht sich, dass Gigi Moto mit diesem Album schnell auf Tour gehen.

Pegasus - Easy

Die brandneue Single von Pegasus und gleichzeitig auch Vorbote des mit Spannung erwarteten zweiten Albums „Heroes & Champions“ der Bieler Band hat das Zeug zu einem zeitlosen Radiohit: das Piano hämmert die Akkorde an den Gehörgängen fest, derweil die Band eine Melodie mit hymnischem Charakter aus dem Hut zaubert, die man für ewig festhalten möchte. Dass sich die ungezählten Konzerte (u.a. im Vorprogramm von Joe Cocker etc.) positiv auf die neuen Songs ausgewirkt haben, braucht nicht extra betont zu werden. Genau so muss grosse Popmusik klingen, egal ob sie aus Liverpool, den kalifornischen Stränden oder dem Berner Seeland stammt.

Annakin - Torch Songs

„To carry a torch for someone“ bedeutet sich aus der Distanz nach Liebe zu sehnen. In Anlehnung an diese Bedeutung ist ein «Torch Song» ein melancholisches, aber auch rebellisches Lied, das meist von nicht erlangter oder verlorener Liebe handelt. In zwölf Songs interpretiert Annakin dieses Thema auf immer wieder unterschiedliche und faszinierende Weise.

So beginnt denn auch Annakins Single «Monsters» ganz in diesem Sinne mit den Zeilen „Hell, no, I know you’re not mine, but your words fall flat this time“, bevor Streicher und eine anständige Portion elektronischer Sounds die Atmosphäre aufheizen und sich schliesslich mit schweren Gitarren, Drums und betörenden, an Kriegsgesang eines ganzen Indianerstammes erinnernden Chören entlädt.

Das neue Album entstand in Zürich und London. Annakin alias Ann Kathrin Lüthi aus deem Aargau hat die Stücke in der Schweiz geschrieben und komponiert; sie greift dabei auf eigene Erfahrungen zurück, vor allem aber auf eine bildreiche Vorstellungskraft, der sie eine zünftige Prise Poesie hinzufügt.

Produziert wurde das Album von Jono Buchanan in England. In seinem Clockwork Studio wurden Flügelhorn, Hörner, Klarinette, Flöte und Trompete eingespielt. Beide, Annakin und Jono arbeiteten während Monaten sehr eng und mit viel Herzblut an dieser Produktion. Das Ergebnis ist ein herausragendes Werk, das die geistige und kulturelle Essenz sowohl der Britischen Inseln als auch Zentraleuropas musikalisch reflektiert und meinen Geschmack voll getroffen hat!

Patrick Jonsson - Sunrise

Die Gefühlstiefe Skandinaviens verbindet er mit amerikanischem Groove. Seit zehn Jahren schreibt und performt der Luzerner Patrick Jonsson mitreissend melodiöse und berührende Songs. Zehn davon erscheinen nun auf der CD "This is the sky".

Vom Produzenten ReBu mit erdiger Authentizität produziert, kommen sie trotz ihrer Vielfalt aus einem Guss und tragen eine klare Handschrift. Im Zentrum steht dabei Patrick Jonssons betörende Stimme, die in den Phrasierungen nicht nur seine grosse Musikalität verdeutlicht, sondern menschlichen Befindlichkeiten wunderbaren Ausdruck verleiht.

Die erste Single heisst "Sunrise", ein Uptempo-Song über die Chance auf einen Neuanfang, die jeder Tag bietet. Nach einem knackigen Gitarrenintro erzählt Patrick Jonsson seine Story, welche in einem grossartigen Refrain gipfelt. Und er zeigt es damit gleich von Anfang an: Auch wenn Balladen und leisere Töne sein eigentliches Markenzeichen sind, vermag er auch mit einer packenden Rocknummer zu begeistern. Tauchen wir ein in die genussvoll süchtig machende Welt des Patrick J.

4. März 2009

Klinsmann wechselt zu McDonalds

Naja, Trainer von Bayern München wird es ja so lange nicht mehr bleiben. Schliesslich wurde im Vorfeld lange genug spekuliert was denn bei einer Niederlage gegen Käferlusen alles passieren könnte. Und nun haben sie verloren und zwar gleich mit 4 zu 2, abgeschossen u.a. von einem Schweizer. Nach schwachen ersten 60 Minuten. Aber immerhin hätte ein Wechsel von Klinsmann hinter die Theke von McDonalds einen Vorteil, er könnte während der Arbeitszeit online nach Stellenangeboten suchen. Denn wer beim Verzehr seines Cheeseburgers auch noch ohne Login und Passwort unbegrenzt surfen will, kann das ab sofort in allen 147 McDonalds-Restaurants in der Schweiz und im Fürstentum Liechtenstein tun. Es handle sich dabei um das grösste unlimitierte Gratis-W-Lan der Schweiz, heisst es in einer Mitteilung.

Für mich als iPhone-Junkie ist das natürlich eine tolle Neuigkeit. Immerhin hat es ja auch schon Starbucks geschafft, mich mit diesem Angebot so hie und da mal in eine ihrer Buden zu locken. Aber eben, McDonalds ist auch so ne Firma wo ich vielleicht 3 Mal im Jahr hingehe. Ich mag - wenn schon - lieber Burgerking. Und noch lieber Quick. Aber den gibts in der Schweiz nicht. Ähem, wo war ich? Ach ja, bei Klinsi. Die nächsten Tage in München dürften lustig werden. Denn es gibt viele böse und verlogene Menschen auf diesem Planeten und die trifft man nicht nur hier in Aarau sondern vielleicht auch in der Vorstands-Etage des FC Bayern München: "Jürgen Klinsmann ist und bleibt unser Trainer!"

3. März 2009

Ein Montagabendgebet

Zum Abschluss des Tages ein kurzer Blick zurück. Zurück aufs vergangene Weekend, an welchem ich feststellen durfte, dass zum Beispiel Oasis wesentlich unterhaltsamer sind als der FC Aarau. Und das obwohl eine Band wie Oasis null Show bietet, sondern nur Leistung. In musikalischer Hinsicht gesehen. Daran sollte sich vielleicht ein Team wie der FC Aarau - und die Betonung liegt hier beim Ausdruck Team - mal ein Beispiel nehmen. Was die Koko-Truppe am Samstag auf dem Brügglifeld gezeigt hat war schlicht eine Frechheit. Und da helfen dann auch keine Sprüche mehr weiter von wegen dass die Aargauer Zeitung eine ganz ganz böse und damit schuld an dieser Krise sei. Wer schuld ist sind die Direktbeteiligten und das sind nun halt mal Spieler, Trainer und Vorstand. Müll kicken die Spieler, die komische Aufstellung macht der Trainer, die Verträge macht - oder besser macht eben nicht - der Sportchef und überwacht wird das ganze Tun vom Präsidenten. Unzufriedene Fans geben dem Gesamtbild dann noch den nötigen Rest.

Wenn die Spieler und der Trainer unzufrieden sind, dann dürfte das auch Gründe haben. Spieler die nicht zufrieden sind, die gehören abgeschoben. Da fehlen dann aber leider wieder Alternativen, weil es grundsätzlich vielleicht zu wenig Spieler im Kader hat und die, die da sind unzufrieden sind... und so weiter und so weiter. Ein Rattenschwanz der dazu führt, dass das Interesse am FCA langsam wieder erlischt und die Euphorie der letzten knapp 2 Jahre längstens wieder verflogen ist. Dass der Vorgänger im Präsidentenamt viel Mist gebaut hat, das ist unbestritten. Dass die derzeitige Führung jedoch auch schon einige Flops geboten und sich teilweise schlecht hat beraten lassen, ist ebenso unbestritten.

Parallelen zur TV-Sendung "Musicstar" sind übrigens durchaus zu erkennen. Auch da scheint man keine wirklich guten Berater zu haben und auch da hört man nur ungern oder gar nicht auf Stimmen von aussen. Entsprechend ist ja auch dieser Absturz keine Überraschung, oder? Frau Artemis sitzt nun also fix in der Jury, ein Angebot von Quotenkönig Bohlen - man stelle sich die Einschaltquoten der ersten Sendung MIT Bohlen vor - blieb scheinbar unbeantwortet. Dafür dürfen wir uns nun darüber erfreuen, dass eine stark lispelnde Frau (Artemis Gounakis) einem Kandidaten (Michael Lascar) vorwirft, dass dieser eine undeutliche Aussprache habe. Auf den Spruch mit dem Glashaus verzichte ich jetzt einfach mal. Auch fiel mir beim Durchspulen der Kritiken auf, dass jetzt wo Gölä nicht mehr dabei ist die komisch verkleidete Frau in der Mitte der Jury (Fabienne) öfter mal einen Kraftausdruck benutzt und mit Artemis endlich eine Verbündete gefunden hat, mir der sie über die Outfits der Kandidatinnen abläster kann. Darum geht es glaub in dieser Sendung definitiv nicht...

Eigentlich wollte ich noch fragen, wo der Zeitungsmann gestern geblieben ist? Weil so ein Sonnntag ohne Print ist langweilig oder besser gesagt es fehlt einfach was. Und dann wollt ich noch fragen wer Anni Wendler, Krystian Martinek, Harry Schmidt und Rob Uncles sind. Immerhin müssen sie berühmt sein, sonst hätten sie ja kaum beim perfekten Promi-Dinner bei VOX mitgemacht. Und dann wollt ich noch fragen was Kim Fisher eigentlich so macht im Leben, dass man sie auf jedem roten Teppich sieht. Und dann war da noch Boris Becker, der ja jetzt heiratet. Und gerne hätte ich noch die erste Tageesschau vor von 50 Jahren erwähnt und die neue RTL-Morgenshow mit viel News und dann wollt ich noch Sarah Connor zum Nachtessen einladen, die könnte glaub - wenn man nem Zeitungsinterview glauben darf - etwas Abwechslung derzeit gut gebrauchen. Und schliesslich hab mich mich am Weekend noch gefragt, warum sich die halbe Welt darüber aufregt, dass eine Porno-Firma der Achtlingsmutter ein unmoralisches Angebot gemacht hat. Sie muss ja nicht zusagen. Mich hat vielmehr geärgert, dass diese Frau auf diese Art und Weise - zu ihren 6 bisherigen Kindern - nochmal 8 Kinder zur Welt bringen durfte.... Ja, eigentlich gibts derzeit ganz viele öffentliche Themen die zum Nachdenken anregen. Das ist aber auch gut so, sonst müsste ich hier im Blog ja plötzlich noch private Themen aufschreiben und das würde dann wirklich zu weit führen *grins*

Ooooooooooooooch, jetzt hab ich total das intime und durchaus persönliche Gebet vergessen. Nun: Amen!